Wandererfahrung in Ligurien? Im April?

[nila]

Hallo ihr,
hat jemand von euch Wander-Erfahrung in den Ligurischen Bergen in Italien(also nicht direkt die Alpen) ?
ich bin nämlich noch grad auf der suche nach ein paar tipps.
Wir planen für Anfang April eine etwa 6-7-tägige Wanderung in Ligurien. Der Startpunkt soll etwa Genua sein und dann gehts Richtung Cinque Terre, etwa bis zum ersten Ort davon. Die Tagesetappen sollten vielleicht bei etwa 10-15km liegen, aber nicht unbedingt extreme steigungen. Übernachten wollen wir im Zelt.

Nun hab ich dazu ein paar Fragen:
1. ist das Wetter in der Gegend Anfang April schon gut geeignet? Wie kalt wirds in der Nacht und ist oft mit Regen zu rechnen?
2. Kennt jemand eine schöne Wanderroute dort?
3. Gibts viele möglichleiten dort wild zu campen, und wie ist das genau mit wild campen, da das ja eigentlich dort verboten ist, oder?

Ja, das wärs fürs erste!
schon mal vielen Dank für die Antworten!

[German Tourist]

Alta Via dei Monti Liguri

Ich bin diesen Weg - zu deutsch Ligurischer Höhenweg - schon mal im April gelaufen. Schaut euch mal die Website an: www.altaviadeimontiliguri.it
Es gibt auch einen deutschen Führer darüber im Conrad-Stein-Verlag.
Das Wetter war meist recht gut, nur einmal hatte ich richtiges Regensauwetter - ich bin dann nach Genua an die Küste getrampt, wo es strahlenden Sonnenschein hatte.
Wildzelten war überhaupt kein Problem.
Wenn Dich der Weg interessiert, dann melde Dich noch mal - ich kann dann gerne mehr schreiben.
Christine

[lor3nz]

Ich war vor 2 Jahren um diese Zeit dort.
Am Meer ist es bei Sonne schon superwarm und frühlingshaft, wenn Du in die Höhe gehst, wird es natürlich kälter.
Ich war viel mit dem MTB unterwegs - natürlich nur auf den Trails ausserhalb des Nationalparks - in den Bergen wurde es dann schon recht frisch. Ich fuhr teilweise stundenlang durch Nebel. Wenn die Sonne allerdings raus kommt, und Du Sicht aufs Meer hast, ist das schnell vergessen :-)

Für 5Terre (Nationlpark, die Wege am Meer) selbst gilt:
Wildzelten praktisch unmöglich, Eintritt für die Wege, Ranger und Zäune. Die 5 Dörfer sind am frühen Morgen und abends, wenn die Busse weg sind, am schönsten. Der Höhenweg über der 5Terre ist wunderbar und um diese Zeit fast menschenleer! Der Break-Even, was die Besuchermassen angeht, wurde bei mir mit dem Start der Osterferien erreicht - danach war alles voll!

Für das Hinterland (Ligurischer Höhenweg) würde ich frühestens Ende April anpeilen. Sonst ist es dort noch recht karg

[Werner Hohn]

Hallo ihr,
hat jemand von euch Wander-Erfahrung in den Ligurischen Bergen in Italien(also nicht direkt die Alpen) ?

Die richtigen Ligurischen Berge, also die im Hinterland, können um diese Jahreszeit noch Schnee tragen. Muss aber nicht. Oft lässt sich auf tiefer gelegene Strecken ausweichen.

ich bin nämlich noch grad auf der suche nach ein paar tipps.
Wir planen für Anfang April eine etwa 6-7-tägige Wanderung in Ligurien. Der Startpunkt soll etwa Genua sein und dann gehts Richtung Cinque Terre, etwa bis zum ersten Ort davon. Die Tagesetappen sollten vielleicht bei etwa 10-15km liegen, aber nicht unbedingt extreme steigungen. Übernachten wollen wir im Zelt.

Na, für diese Strecke gibt es Christoph Henning. Neben seiner HP www.italienwandern.de hat der den besten Reise- und Wanderführer für die Cinque Terre geschrieben.

"Cinque Terre Ligurische Küste Gastronomie - Landschaft - Touren" Oase Verlag ISBN 3-88922-062-2

Er beschreibt darin neben vielen Tageswanderungen auch die große Tour: In 9 Tagen von Genua nach Portovenere. Immer schön dicht an der Küste entlang, über steile Berge und in tiefe Täler.

Der Vorteil dieser Tour: Ihr müsst nicht unbedingt in Genua, bzw. dessen Vorort anfangen, ihr könnt die Tour jederzeit abbrechen oder Etappen überspringen. Die Bahnlinie Genua - La Spezia macht's möglich.

Er gibt auch Tipps fürs Wildcampen, weist aber ausdrücklich auf das verbotene Tun hin.

Schwimmen werdet ihr wohl noch nicht können, ein paar Regentage mag es auch geben, aber man kann ja auch Glück haben.

Über die Cinque Terre gibt es schon einiges hier im Forum, u.a. einige Reiseberichte. Versuch es mal mit der Suchfunktion.

Gruß, Werner

[Helena]

Wir waren Anfang November in Levanto: 1 Regentag von 10 Tagen. Nachts um 8-12°C. Mitte März fahren wir wieder hin. Wir waren auf dem Campingplatz Acquadolce und haben Tageswanderungen gemacht, Zugverbindungen sind sehr gut.
Portofino, Levanto und die cinque terre Orte haben uns am besten gefallen.
Schwimmen war im November möglich, Wassertemperatur um 15°C. Wir waren nicht die einzigen im Meer und gehen davon aus, dass wir Mitte März bei 13-14°C baden werden.

lg, Helena

[nila]

Also erstmal danke für die Antworten und Tips!
Das Buch von Christoph Hennig hört sich echt interessant an. Ich glaub das wird gleich mal die erste Reiseinvestition! Die Tour scheint ganz schön zu liegen und da wir ja die 9-tägige Strecke abkürzen werden, kommen wir zu den eher touristenüberlaufenen cinque terre Wegen wahrscheinlich sowieso nicht. Im Cinque terre Gebiet selbst war ich außerdem auch schon mal. In dem nahe liegenden Ort Lerici gibt es auch einen ganz netten Campingplatz an der Küste.
Mit dem Höhenweg (also dem alta via) werd ich wohl noch etwas warten, da ich auch noch nich so viel Erfahrung im hochgebirge hab...aber da der Küstenweg ja anscheinend auch nicht zu überlaufen ist, wird das wohl das nächste ziel!
Jetzt sollt dann nur noch das wetter schön werden! aber das weiß man im april ja nie so genau...
grüße

[heppnerphotography]

AW: Wandererfahrung in Ligurien? Im April?

Hallo,

wir sind dieses Jahr im April den AVML von Ventimiglia aus gestartet und sind ca. 7 Tagesettappen gewandert. Das Wetter war zunächst warm, aber die Nächte wurden zunehmend kühl. Auf 1-2 Grad sollte man vorbereitet sein, in wärmeren Gegenden waren es aber auch locker 9.

Der Weg war gut zu gehen - die Etappe zum Monte Saccarello hatte jedoch einige Schneefelder, die man auch ohne Spezialausrüstung durchwandern konnte. Der Aufstieg war jedoch nur bis ca. 1800 Meter höhe möglich, danach wurde es uns zu gefährlich da der Wanderweg komplett unter sulzigem Schnee verschwunden war. Auch die danach folgenden Gipfel um die 2000 HM waren an den Nordhängen noch weiß. Wir sind dann wieder abgestiegen und haben eine alte Militärstraße nach San Bernardo genommen. Die war extrem schön! Es gibt da einen sehr langen Tunnel, den man auf einem Fußweg rechts umgehen kann (empfehlenswert!).

Die Straßen sind seit einigen Erdrütschen im November 2016 generell sehr mitgenommen aber zu fuß gut zu bewältigen (für Autos waren sie gesperrt).

WICHTIG: Man kann sich nicht darauf verlassen, dass genug Hütten geöffnet haben. Wir waren zu Ostern unterwegs und die Mehrzahl (!) war entweder zu oder schon voll. Ein Zelt und Verpflegung für 5 Tage (mind. 3) ist aus meiner Sicht Pflicht, wenn man nicht oft wieder absteigen möchte.

Beste Grüße und viel Erfolg allen zukünftigen Wanderern :-).