GR20 Anfang November

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  • Dorimir
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    • 05.04.2014
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    • Meine Reisen

    GR20 Anfang November

    Hallo zusammen,

    Ein Freund und ich haben ab 06.11 nochmal 2 Wochen Urlaub und wir haben uns überlegt den GR20 zu laufen.
    Macht das im November überhaupt noch Sinn?
    Geplant haben wir von Norden nach Süden, um den schwierigeren Teil vielleicht noch mit besserem Wetter zu erwischen.
    Proviant würden wir komplett mitnehmen und ein Zelt haben wir natürlich auch dabei. So wie ich das gelesen habe, haben die Hütten aber auch im Winter auf, man kann also zumindest darin schlafen.
    Sind die Wege überhaupt noch passierbar um diese Jahreszeit?
    Mit Schnee muss denke ich sicher gerechnet werden, aber in welchen Ausmaßen?
    Auf was für Temperaturen Tags und Nachts muss man sich denn ca. Einstellen?
    Wir würden Grödl mitnehmen, ist das ausreichend?

    Wäre auch für Alternative Wander Vorschläge zu haben, wenn vom GR20 im November abgeraten wird.


    Grüße
    Patrik



  • Wafer

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    • 06.03.2011
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    • Meine Reisen

    #2
    Hallo Patrik.

    Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe sind das 15 Etappen plus jeweils ein Tag für An- und Abreise. Da ist dann noch kein Ruhetag dabei. 2 Wochen halte ich für den GR20 also für eher knapp.
    Der Weg führt bis 2.600 Meter hinauf. Und Mitte November kann da wettertechnisch alles passieren: von Sonnenschein bis Schneesturm, es kann sein, dass ihr nirgends Schnee seht oder ihr ihn überall liegen habt. Daher ist es schwierig dazu etwas zu sagen. Nur: wenn schon Schnee liegt, wie wollt ihr den Weg finden? Die meisten Markierungen bestehen aus Farbe auf Felsen und Steinen. Viele Spuren wird es nicht geben. Ein schwerer Weg kann mit Schnee sehr schnell unpassierbar werden! Dann steckt ihr irgendwo fest und kommt nicht vor und nicht zurück.
    Wenn ich das noch richtig im Kopf habe gibt es nur wenige Abbruchmöglichkeiten und der Weg führt nur durch sehr wenige bewohnte Gebiete. Wenn ihr in schlechtes Wetter kommt oder ein körperliches Problem habt, habt ihr also sehr wenige Möglichkeiten abzubrechen. Das würde ich mir im November sehr genau überlegen, ob ich so eine Tour machen wollte. November ist da nicht die stabilste Wetterlage. Schon ohne schlechte Verhältnisse ist der Weg als Schwer eingestuft. Es hat auch seine Gründe warum die Hütten spätestens im Oktober irgendwann für 7 Monate zu machen.
    Ich habe keine Ahnung wie ihr drauf seid und was ihr für Erfahrungen habt. Aber das kann sehr schnell eine sehr gewagte Nummer werden! Ich würde von der Tour abraten.

    Du fragst nach möglichen Alternativen: Was plant ihr eigentlich genau? Was könnt ihr? Was wollt ihr? Was habt ihr bisher gemacht? Welche Erfahrungen habt ihr? Muss es eine Bergtour sein oder könnt ihr euch auch einen Fernwanderweg vorstellen? Dazu steht leider sehr wenig in deinem Post.

    Gruß Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 26.09.2021, 15:40.

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    • bananensuppe
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      • 13.08.2006
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      • Meine Reisen

      #3
      Selbst wenn das Wetter noch mitspielt, ihr müsst halt alles selbst mitschleppen, unterwegs gibt es um diese Jahreszeit vermutlich nichts. Da die Tage sehr kurz sind, werdet ihr das in 2 Wochen wohl nicht komplett schaffen. Es gibt auch noch tiefer gelegene Fernwanderwege auf Korsika, die teilweise auch den GR20 kreuzen. Da könnt ihr, wenn das Wetter nicht passt, auch ausweichen.
      Ich würde eher etwas auf dem südlichen Französischen Festland machen.

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      • Flachlandtiroler
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        • 14.03.2003
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        • Meine Reisen

        #4
        Ist halt Glücksache, ob ruhiges Herbstwetter oder Neuschnee bis 1500m runter...
        Die Tage sind sehr kurz und die Nächte oben schon frostig, mit Wassereis ist zu rechnen (hatte ich am Monte Cinto auch im Oktober schon...).

        Ich würde mich darauf einstellen, nur eine Hälfte zu gehen; dann habt ihr ggf. Zeit, einen Wintereinbruch auszusitzen. Ob Nord- oder Südteil ließe sich ja nach kurzfristiger Wetterlage entscheiden.

        Ihr solltet auch selbstverpflegt (viel Gepäck) schon zügig unterwegs sein sonst macht's IMHO keinen Sinn. Dann könnt ihr lieber Tra Mare e Monti laufen o.ä.
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        • Flachlandtiroler
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          #5
          Impressionen von Mitte Oktober...
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          • rumpelstil
            Alter Hase
            • 12.05.2013
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            • Meine Reisen

            #6
            OT: Das ist jetzt gemein, da kriege ich Korsika Fernweh! Tafoni! Das Meer in der Balagne! Die Napoleonsäule von Algajola! Da braucht man doch keinen GR20...

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            • Wafer

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              • 06.03.2011
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              • Meine Reisen

              #7
              Ich hatte damals am 6. November in Spanien in Riego del Camino, also bei ca. 700 Höhenmetern, Nachts anständige Minusgrade. Sollen unter -10°C gewesen sein. Es kann auf 2.600 m also Zapfenkalt werden!

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              • Flachlandtiroler
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                • Meine Reisen

                #8
                Die höchsten Übernachtungen am GR20 liegen so bei knapp 2000m. Es gibt einen einzigen Übergang, wo 2500m überschritten werden (bedingt durch durch die Umleitung über Monte Cinto statt durch den Cirque Solitude).

                Spanien dagegen hat durchaus sowas wie ein kontinentales Mikroklima.
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                • Dorimir
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                  • 05.04.2014
                  • 183
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Hallo zusammen, danke für die Antworten.

                  Erfahrung haben wir schon ein wenig. Sarek Durchquerung, Cape Wrath Trail in Schottland, Annapurna Circuit.
                  Also auch wandern mit Gepäck ist bekannt.

                  @Flachlanftiroler: Das Wetter auf deinen Bildern war ja großteils doch Recht gut. Aber wir wären halt nochmal ein wenig später unterwegs.
                  Muss man mit 2stelligen Minustemperaturen schon rechnen auf dem GR20?

                  Wir wären auch für Alternativen zu haben. Gerne schon etwas Wildnis, es ist auch kein Problem wenn wir für eine Woche oder mehr Essen mitnehmen müssen bis wir wieder einkaufen können. Reise Land ist uns eigentlich relativ egal, Hauptsache nochmal was machen bevor das Jahr Rum ist.

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                  • Flachlandtiroler
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                    • 14.03.2003
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Naja, wir haben Familienurlaub gemacht und die Bergtouren natürlich idR bei guter Vorhersage gemacht.
                    Dazu kommt, an der Küste ist das Wetter regelmäßig schneller durchgezogen als in den Bergen.
                    WIr waren sicherlich über zehnmal im Herbst da, auch paarmal in den November hinein. Einmal gab's dann wirklich anderthalb Tage mit sehr viel Regen und kleinere Neuschneefälle in den Bergen hatte wir auch im Oktober einige. Für die technischeren Bergtouren (Capu Larghia usw.) habe ich dann lieber einen Tag mehr zugewartet, aber am GR20 kann man denke ich trotzdem durchziehen, wenn die entsprechende Trittsicherheit und Übung vorhanden ist. "Technische" Stellen gibt es am GR20 allerdings schon deutlich mehr und schwierigere als auf den Touren, die Du aufgezählt hast.

                    Für zweistellige Minusgrade musst Du schon richtig Pech haben, das gibt ein Standardtief IMHO eher nicht her, auch nicht auf 1500...1800m. IMHO hat der Nutzer "tah" schon mal so'n Tief getroffen...
                    Guter Windschutz ist wichtig, also lieber kein reines Sommerzelt oder eben in den Refuges pennen. Wir haben an der Küste oft Mistral gehabt... und mehrere ziemlich unruhige Nächte am Berg (Hütte wie Zelt).
                    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 27.09.2021, 21:16.
                    Meine Reisen (Karte)

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                    • Wafer

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                      • 06.03.2011
                      • 9927
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                      #11
                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                      Die höchsten Übernachtungen am GR20 liegen so bei knapp 2000m.
                      Dann lässt sich das ja recht leicht ermitteln: In der Metreologie rechnet man in der Regel mit 1°C pro 100 Höhenmetern. Wenn du also einen Wetterbericht liest, der für einen Ort auf 500 Höhenmetern 5°C angiebt, dann kannst du einfach hochrechnen, dass du auf 2.000 Höhenmetern, die in der Nähe liegen mit -10°C rechnen kannst. Das gilt für stabile Wetterlagen und ohne Wind oder Niederschläge. Fallwinde oder Niederschläge können die Temperatur kurzzeitig allerdings deutlich beeinflussen - in beiden Richtungen, meist allerdings nach unten weil kalte Temperaturen absinken.

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                      • Flachlandtiroler
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                        #12
                        Es gibt auch alpine (korsische) Meßstationen auf Meteofrance, finde nur gerade den Link mit den Historiedaten nicht.
                        So kalt wird es jedenfalls Anfang November sehr wahrscheinlich nicht IMHO.
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                        • berniehh
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                          • 31.01.2011
                          • 2625
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                          #13
                          Vielleicht habt Ihr ja Glück und das Wetter spielt noch mit, aber ein Wintereinbruch ist sehr gut möglich. Bei Neuschnee wird der Weg für viele Tage unpassierbar. Das wird dann wohl ein Tourenabbruch.

                          Aber auch bei gutem Wetter ist die Wahrscheinlichkeit hoch daß die steilen Passfelsen schon vereist sind, evtl. auch schon mit vereistem Schnee bedeckt. Um diese Jahreszeit würde ich definitiv Pickel und Steigeisen mitnehmen. Ob Grödel reichen?.....hm keine Ahnung, ich würde mich nicht darauf verlassen.

                          Falls Ihr abbrecht: der Mare e Monti sollte auch im November definitiv noch möglich sein und ist ebenfalls wunderschön. Dort müsst Ihr dann wildcampen, ist aber kein Problem, die Campingplätze und meisten Unterkünfte werden dann schon zu haben.
                          www.trekking.magix.net

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                            • 14.03.2003
                            • 30218
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                            #14
                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                            Vielleicht habt Ihr ja Glück und das Wetter spielt noch mit, aber ein Wintereinbruch ist sehr gut möglich. Bei Neuschnee wird der Weg für viele Tage unpassierbar. Das wird dann wohl ein Tourenabbruch.

                            Aber auch bei gutem Wetter ist die Wahrscheinlichkeit hoch daß die steilen Passfelsen schon vereist sind, evtl. auch schon mit vereistem Schnee bedeckt. Um diese Jahreszeit würde ich definitiv Pickel und Steigeisen mitnehmen. Ob Grödel reichen?.....hm keine Ahnung, ich würde mich nicht darauf verlassen.
                            Diese Einschätzung teile ich nicht ganz.
                            Würde das Programm wie gesagt auf eine Weghälfte kürzen und je nach Wetterlage den Nord- oder den Südteil wählen; bei Wintereinbruch ggf. einen halben Tag aussitzen (meist taut die weisse Pracht ja flott wieder) oder halt absteigen und sich, wie von berniehh vorgeschlagen dem TMAM oder dem MeM zuwenden.
                            Klar, wenn man in ein Genuatief läuft wird's ein kompletter Abbruch.

                            Den weiter oben verlinkten Capu Biancu habe ich nach so einem kleineren Wintereinbruch gemacht und habe dämlicherweise vergessen, beim Loslaufen die Turn- gegen Bergschuhe zu tauschen. Am Start (700m) normales Herbstwetter. Auf 1800m ein paar Millimeter Schneegriesel, der nachher am Rückweg schon fast wieder getaut war. Bei 2100m Schneeflecken (wenige Zentimeter Dicke) auf Geröll, unangenehm aber machbar. Am Gipfelgrat bei 2500m dann 20-30cm eingewehter Pulverschnee, blöd ohne Gamaschen und erforderte auch wegen Glätte und Exposition konzentriertes Steigen. Feste Bergschuhe wären sehr willkommen gewesen, aber Steigeisen und Pickel habe ich nicht vermisst.
                            Die kann man im Frühsommer gut brauchen, aber kaum im Herbst.
                            Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 28.09.2021, 07:45.
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                              • 09.07.2009
                              • 2268
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                              #15
                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                              Dann lässt sich das ja recht leicht ermitteln: In der Metreologie rechnet man in der Regel mit 1°C pro 100 Höhenmetern. Wenn du also einen Wetterbericht liest, der für einen Ort auf 500 Höhenmetern 5°C angiebt, dann kannst du einfach hochrechnen, dass du auf 2.000 Höhenmetern, die in der Nähe liegen mit -10°C rechnen kannst. Das gilt für stabile Wetterlagen und ohne Wind oder Niederschläge. Fallwinde oder Niederschläge können die Temperatur kurzzeitig allerdings deutlich beeinflussen - in beiden Richtungen, meist allerdings nach unten weil kalte Temperaturen absinken.
                              Hallo,
                              für den Thread eigentlich wohl irrelevant, da die Entscheidung sicher schon gefallen ist, aber bezüglich der Temperaturrechnung habe ich anderes gelernt, ich meine als Schnitt 0,65°C/100hM in Erinnerung zu haben, bei sehr trockenen Wetter auch bis 0,75°C/100 hm bei feuchtem Wetter 0,5°/100 hm. Gilt nicht In Wolken bei Niederschlag, Inversionswetterlagen, stärkererAuskühlung Nachts über Schnee bei klarem Himmel oder anderen Ausnahmen. Auch sollte man nicht bei sehr unterschiedlichen Gegebenheiten hochrechnen, z.B. küstennahe Orte sind stark vom Meer beeinflusst. In Korsika also als Basis ehr Corte als Bastia. Aktuell hat Corte (auf 300 m) in den nächsten Tagen Tiefsttemperaturen so um 7° bis 11°C auf 2000 m wäre also leichter Nachtfrost und Schneefall möglich.

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