Radtour England - bitte um Ideen und Tipps

[maahinen]

Hallo alle lieben radlernen Mitmenschen!

Wir möchten gerne im Sommer eine c.a zweiwöchige Radtour in England machen. Ich bräuchte Tipps, Infos und Ideen, zuerst einfach für die Grobplanung

-Wir, d.h. zwei Erwachsene und zwei pubertierende Kids (14 und 16), alle recht fahrraderfahren, da das Rad auch im Alltag unser Haupttransportmittel auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit usw. ist. Trotzdem soll die Tour eher gemütlich als stressig sein (c.a. 40-60Km/Tag.
-Übernachtungen: B&B bzw. Zelten
-Hin- und Rückfahrt am liebsten Bahn+Fähre: ich glaube, die Verbindung Hoek van Holland - Harwich ist wohl die sinnvollste, da wir in Hamburg wohnen. Gibt es eigentlich irgendwelche DB-Fähre-Combitickets o.ä.?
-Reisezeit: Mitte Juli - Mitte August, leider, ist ja Hauptsaison, wir sind aber auf die Schulferien angewiesen

Tja, meine Fragen sind noch sehr unkonkret... Am besten berichtet ihr einfach über eure Erfahrungen.

Liebe Grüße, Maahinen

[Enja]

AW: Radtour England - bitte um Ideen und Tipps

Stimmt, das ist noch sehr unkonkret. Also antworte ich mal eher allgemein.

England ist "never plain". Da geht es eigentlich ständig und durchaus mit heftigen Steigungen auf und ab. Das Linksfahren ist etwas gewöhnungsbedürftig. Keine Ahnung: Wahrscheinlich kommen Kinder damit schneller zurecht als Erwachsene.

Die Campingplätze sind mal so, mal so. Ich würde sie aber vorher heraussuchen. Je nach Gegend können sie auch ziemlich selten sein. Das gleiche gilt für die B&Bs. Die zudem meist eher dem Luxus-Preissegment angehören. Ohne Luxus natürlich. England ist einfach teuer. Da darf man sich nichts vormachen. Also wohl besser selber kochen.

Und das Wetter. Ist auch mal so mal so. Meistens eher regnerisch. Darauf muss man sich einstellen.

[lina]

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Linksfahren geht ganz gut, wenn man sich vorstellt, dass man sich sozusagen immer mit der linken Körperseite am Straßenrand anlehnt. Besonders achtsam sein muss man aber in Situationen, in denen man dazu tendiert, "automatisch" zu handeln, also z.B. beim Rechts-Abbiegen (das entspricht hier den Anforderungen unseres Links-Abbiegens) oder auch morgens, wenn man noch nicht ganz wach ist – dass alle so nett winken, heißt unter Umständen, dass man gerade für die gewählte Fahrtrichtung auf der falschen Straßenseite unterwegs ist ... Kompliziert wird’s dann aber eher, wenn man wieder zuhause ist, weil dann Situationen auftreten können, in denen man gar nicht mehr weiß, welche Seite jetzt richtig ist

Lebensmittel sind besonders dann teuer, wenn man das, was man von zuhause gewöhnt ist, weiterhin so haben will, und von vorneherein gar nicht nach den Lebensmitteln schaut, die hierzulande teuer sind. Die Grundnahrungsmittel der Locals hingegen sind erschwinglich. Darunter sind auch durchaus ungewöhnliche Lebensmittel, also einfach mal Augen offenhalten und schauen, wovon viel in den Einkaufswägen landet (der Klassiker baked beans zum Beispiel, aber auch Räucherfisch). Für die preisgünstige Versorgung mit ein paar noch munteren Vitaminen waren immer Chinese Takeways meine Rettung Selber kochen ist natürlich immer empfehlenswert.

[Chouchen]

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Ich habe in Großbritannien nur weiter im Norden Erfahrungen, also genau genommen nicht in England. Allgemein fand ich dort das Fahren sehr angenehm, Autofahrer waren gegenüber Radfahrern sehr rücksichtsvoll, auch in den Städten (keine Ahnung, ob das übertragbar auf den Süden ist). Ich bin teilweise auf der North Sea Cycle Road gefahren. Da war kaum was auf öffentlichen Straßen, das Kartenmaterial war o.k. Problem waren z.T. die "Camping"plätze, da auf einigen ausschließlich Wohnwagen und Wohnmobile und nicht Zelte geduldet waren.

[lina]

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Es gibt aber wohl schon noch weitere Möglichkeiten (natürlich innerhalb dessen, was auch gestattet ist, und zu Fuß ist es wahrscheinlich einfacher): Bilder von jemandem, der sehr viel mit Zelt unterwegs ist.

[Enja]

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Manches davon sieht nach Wildcamping aus. Das muss man mögen. Speziell mit Kindern. Ich weiß auch nicht, wie das in England geregelt ist. Wir waren immer auf Campingplätzen. In England ist eigentlich alles geregelt. Und es wird auch erwartet, dass man sich an die Regeln hält.

Auf den Campingplätzen hieß das: Keine Bodenabdeckung in Apsis oder Vorzelt. Das Zelt alle drei Tage versetzen. Sah morgens immer lustig aus, wenn die jeweils betroffenen Zelte auf Wanderschaft gingen.

Ansonsten waren die Plätze sehr konventionell. Also genauso wie in Deutschland auch. Von total versifft bis äußerst komfortabel. Aber sie waren teilweise schwer zu finden. Und je nach Gegend relativ selten. Weshalb ich vorher abklären würde, wo in Routennähe welche sind.

Die Engländer sind natürlich als Autofahrer genauso höflich wie sonst auch. Und fahren außerhalb der Schnellstraßen auch eher ziemlich geruhsam verglichen mit dem, was wir so kennen.

[lina]

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Es gibt da einige Infoseiten, z.B. hier oder hier. Oder Zeitungsartikel (klick).

[derMac]

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Die Engländer sind natürlich als Autofahrer genauso höflich wie sonst auch. Und fahren außerhalb der Schnellstraßen auch eher ziemlich geruhsam verglichen mit dem, was wir so kennen.

Das kann ich so pauschal nicht bestätigen. It depends. Aber wenn man sich dann mal auf eine echte Schnellstraße verirrt hat, dann sind sie erstaunlich friedlich. Das hätte ich in D nicht erleben wollen.

Ganz allgemein ist England aber zumindest im Nordosten und Osten großteils Fahrradentwicklungsland, verglichen mit D. Außer Rennradlern sieht man nur wenige Fahrradfahrer und nahezu keine Alltagsradler. Norwich war die einzige Ausnahme die ich erlebt habe, in den Ballungszentren im Westen bzw. im großraum London war ich aber nicht.

Und der Osten, also Norfolk, Suffolk und Essex ist auch relativ flach, mit Kindern gut zu manchen. Wenn man da Nebenstraßen fährt ist es ziemlich leer.

Zum Essen: Fish & Chips gibts überall und relativ preiswert, wenn man damit leben kann muss man nicht hungern. B&B kann recht teuer sind, aber ich fand die teuren im allgemeinen auch durchaus qualitativ ziemlich gut. Mit Kindern für jede Nacht aber vll. zu teuer. Zeltplätze fand ich jetzt nicht sehr teuer verglichen mit D.

[Gast180628]

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http://www.sustrans.org.uk/ncn/map

lg

[Enja]

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Stimmt. Der Osten wäre vielleicht eine Idee. Ich hatte mehr so die Klassiker im Auge. Also den Südwesten.

[Harry]

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Wir sind ja letztes Jahr around Scottland gefahren und sind auch mit Bahn und Fähre angereist.
Sehr angenehm und stressfrei.
Buche die Tickets getrennt, so früh wie möglich wg der Radstellplätze im IC.
Wir haben im Norden zumindest in jedem Dorf einen Cp gefunden.
B&B war mit 35 Pfund pro Person schon arg für eine längere Tour.
Hostels waren da günstiger.

Fish&Chips kann man die ersten Tage wohl mal essen, aber dann
Besser ist selber kochen, mit den Einheimischen Grundnahrungsmitteln.
Gemüseeintopf mit gebratenem Speck. Jam.
Links fahren ist eigentlich kein Problem gewesen.
Die deutschen Touris fahren am Wildesten mit dem Campingvans

Achso,pro Rad ein schmalen Spanngurt für den Transver mitnehmen.

[clausi]

Radtour England - bitte um Ideen und Tipps

Da ja auch mit der Fähre geliebäugelt wird. Von Holland (Amsterdam) geht es auch Richtung Newcastle.
Das war damals unsere erste Fahrradtour in England und ging Richtung Norden über den Radweg "Coast and Castles" gen Edinburgh. Dafür gibt es auch einen guten Reiseführer und Karte von Sustrans
Die Landschaft dort oben haben wir sehr genossen. Area of outstanding Beauty nennen die Engländer das.
Mag man Vögel, ist ein Besuch der Farne Island Pflicht, kurz vor Edinburgh soll Bass Island lohnenswert sein. Wir sind per Bahn allerdings vorbeigefahren. Ab und zu regnete in England ein wenig arg doll...
Burgen und alte Steine gibt es auch mehr als genug da. Wir haben damals B&Bs genutzt. Wie vorher gesagt, können die kostspielig sein. Das war aber bisher die günstigste Ecke der Insel, die wir besucht haben.

[derMac]

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Fish&Chips kann man die ersten Tage wohl mal essen, aber dann

Nicht am Anfang ganz viel sondern immer mal. Die Qualität schwankt, aber damit lernt man umzugehen.

Mac

[lina]

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Es gibt ja auch noch spuds
(... achja, und natürlich Whisky (für die medizinische Erstversorgung, wie konnte ich den vergessen ... ))