Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

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  • scotsman
    Anfänger im Forum
    • 19.09.2007
    • 24

    • Meine Reisen

    Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

    Hallo,

    nachdem ich nun schon lange mitlese und einige Wertvolle Tipps hier finden konnte, nun auch einmal eine konkrete Frage von mir.

    Ich beabsichtige, im August an einer organisierten Bergtour in den bolivianischen Anden teilzunehmen. Unter anderem stehen Potosi, Sajama und Illimani auf dem Programm.
    Mir ist bewusst, dass es sich um Herausforderungen handelt, sowohl, was die Höhe, Kondition als auch Technik angeht.

    Da ich jedoch über keine Erfahrung mit dem "richtigen" Höhenbergsteigen (über 4500m) habe, bin ich mir unsicher, was die geforderte Ausrüstung angeht:

    Sind "leichte 6000er Bergschuhe" wirklich von Nöten? Oder tut es auch ein fester Alpinschuh (Meindl Air Revolution 9.0)?

    Soweit ich feststellen konnte, ist einer der Hauptunterschiede zwischen meinem Schuh und den "leichten 6000er Schuhen" die Isolation.
    Ich beabsichtige nicht, weitere solcher Touren zu unternehmen, deshalb überlege ich, ob sich wirklich die Anschaffung solcher Schuhe lohnen würde.

    Wenn mich meine bisherigen, zusammengesuchten Informationen über die zu erwartenden Temperaturen nicht täuschen, kann es im Extremfall nachts bis zu -25°C kalt werden. Gerade der Illimani findet immer wieder Erwähnung als "kalter" Berg.

    Ebenso macht mich die Angabe über den Schlafsack stutzig:
    1000-1200g Daune, Komfortbereich bis -29°C.
    Aber nur ein 50L Rucksack? Wie passt das zusammen?
    Ich könnte von einem Freund einen WM Puma leihen, aber der nimmt ja schon die Hälfte des Volumens ein...
    Würde da nicht auch mein WM Apache genügen?
    Ok, der Komfortbereich liegt weitab, die geforderte Füllmenge erreicht er auch nicht - aber bisher habe ich im Apache noch nie gefrohren: Test bei ~-10°C bis -15°C Aussentemperatur, lange Unterwäsche+Sturmhaube, auf 20mm EVA-Matte in einem Zelt.
    Gut, ich war nicht angestrengt und gesättigt... aber letzteres würde ich eigentlich auch auf der Tour erwarten.

    Vielleicht noch etwas zu meinem Kälteempfinden: ich würde mich als weitestgehend "normal" einschätzen, wobei mir eher später kalt wird.
    Da in der Tourbeschreibung gleich steht: Illimani nur bei sehr guten verhältnissen machbar, denke ich, dass ich wohl nicht unbedingt mit den extremwerten Rechen muss? Ist das eine plausible Einschätzung?

    Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand bei der Einschätzung helfen könnte, ob es sich bei den Schuhen wirklich um ein "no go without" handelt.

    Genauso willkommen sind weitere Tipps, Anregungen, genauere Info's...

    Viele Grüße,

    scotsman

  • Simon
    Fuchs
    • 21.10.2003
    • 2035
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

    Das mit dem Schlafsack ist schwierig, im "Normalfall" dürfte der Apache meiner Meinung nach ausreichen. Wenn ihr aber sehr weit hinauf Träger habt, bietet der Puma eine ordentliche Sicherheitsreserve. Also erkundigen wie weit hinauf Träger und wie viel die mitnehmen.

    Zu den Schuhen: Bei uns hatte ein Teilnehmer solche Schuhe. Da die Schuhe relativ weich sind und dadurch die Zehen bei jedem Schritt durchgewalkt werden, war er einer der wenigen Teilnehmer die nie zu kalt hatten. Sicherheitsreserve hat der Schuh halt keine, also Zehen nicht bewegen kann schnell Erfrierungen bedeuten.

    Kommt also darauf an, ob du bereit bist, falls die Ausrüstung mit den Bedingungen (also extremer als der "Normalfall) doch nicht ganz zusammen passt, umzudrehen.

    Gruaß
    Simon
    Mein Blog: www.steilwaende.at

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    • Flachlandtiroler
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
      • 29568
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

      Temperaturen auf dem Sajama -- zwar schon ein paar Jährchen alt aber IMHO aufschlußreich

      Wenn Du mit Deinen Meindls auf Winterbergtouren in den Alpen zurechtgekommen bist (genug Platz drin für 2. Paar Socken, auch mit Steigeisen dran keine kalten Zehen usw.) kannst Du es ja versuchen. Evtl. Thermogamasche dazukaufen / -basteln und natürlich konservativ an die Sache drangehen -- d.h. im Zweifelsfall eben umdrehen.

      Wenn Du einen besseren Schlafsack für Noppes bekommen kannst nimm' ihn. Gut Schlafen ist die halbe Miete. Unterbringen wirst Du ihn schon irgendwie, zur Not halt in einem dichten Stopfsack außen dran...

      Gruß, Martin
      Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 14.05.2008, 10:30.
      Meine Reisen (Karte)

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      • opa
        Lebt im Forum
        • 21.07.2004
        • 6796
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

        kann ich alles leider nicht beurteilen. vermute allerdings, dass die zusatzkosten für die aurüstung nur ein bruchtal von den kosten für das ganze unternehmen sind. und dann umdrehen zu müssen, nur weil schlafsack oder schuhe nicht ausreichend dimnsioniert sind, würde mir schon stinken...

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        • scotsman
          Anfänger im Forum
          • 19.09.2007
          • 24

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

          Hallo,

          erstmal vielen Dank für die Antworten und eure Einschätzung!

          Wenn ich das mit den Schuhen also zusammenfasse: ich könnte es wagen, aber muss dann ein erhöhtes Risiko (sowohl was mögliche Erfrierung als auch Abbruch der Tour angeht) in Kauf nehmen.
          Bisher bin ich recht zufrieden mit den Meindls...kalt war mir nie. Aber ein zweites Paar Socken hab ich bisher nie gebraucht, mal am Wochenende testen, ob ich mit 2 Paar Socken noch in die Schuhe passe.

          Hab ja noch ein bisschen Zeit, mir eine Neuanschaffung zu Überlegen. Schuhe müssen ja auch eingelaufen werden...
          Der Einwand von Opa ist nicht natürlich von der Hand zu weisen.
          Nur: wie gesagt, die Schuhe werde ich vorraussichtlich danach nie mehr brauchen. Und ein begrenztes Budget hat glaube ich fast jeder von uns...

          Leihen würde ich Schuhe nie, gebrauchte kommen für mich nicht in Frage (2x zu schlechte Erfahrung)
          Bliebe noch danach zu verkaufen...

          Zum Schlafsack: ich dachte eben auch an's Gewicht WM Puma+VBL+Liner machen dann doch fast 2kg... da wäre ein Apache doch um die Hälfte leichter.
          Aber Martins Argument des "gut schlafen - halbe miete" überzeugt mich, dass das höhere Gewicht sich lohnt.

          @simon: Träger/Gepäcktransport gibt's jeweils bis ins Basecamp. Am Sajama gegen Gebühr evtl. auch noch bis fast ins Lager 1.

          @martin: der Link ist super, die Seiten kannte ich noch nicht. Vielen Dank!

          Viele Grüße

          scotsman

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          • kms
            Erfahren
            • 19.02.2004
            • 336

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

            Ich kenne mich in Bolivien nicht aus, aber in Peru. Mit dieser Einschränkung meine Gedanken dazu:

            1) Generell ist im Vergleich zu bisherigen Erfahrungen auf Alpenhöhe zu berücksichtigen, dass auf 6000m+ der Stoffwechsel verlangsamt ist. Es wird also auch weniger Wärme produziert. Erschöpfung und vor allem Dehydrierung können hinzukommen.

            2) Bei den Stiefeln würde ich persönlich kein Risiko eingehen. Der Hauptnachteil von Einfachstiefeln dürfte sein, dass Du sie nach einigen Tagen nicht mehr richtig trocken bekommst, selbst wenn Du sie mit in den Schlafsack nimmst. Und ein VBL in den Schuhen ist schwieriger als im Schlafsack (Aufweichen der Haut, Rutschen im Schuh...). So teuer sind klass. Schalenstiefel auch nicht: Den Scarpa Vega/Inverno gibt es neu bei Ebay.

            3) Schlafsack: Kommt auf die Höhe der Lager an und auf Deine sonstigen Klamotten wie z.B. Daunenjacke. Hier würde ich eher Abstriche machen, obwohl ich den Apache mutig finde.

            4) Die Ampfehlungen der üblichen Touranbieter (Summit Club, Hauser) scheinen mir generell etwas übertrieben zu sein. Was die für Peru an Schuhen, Kleidung und Schlafsack empfehlen ist z.B. Unsinn. Die wollen wahrscheinlich auf der sicheren Seite bleiben, damit unfitte, unerfahrene Leute sich nachher nicht wegen Erfrierungen beklagen.

            Schöne Tour und viel Erfolg!
            Moritz

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            • scotsman
              Anfänger im Forum
              • 19.09.2007
              • 24

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

              Hallo,

              genau weil ich Punkt 4 deiner Aufzählung mangels eigener Erfahrung nicht selbst einschätzen kann, habe ich hier nachgefragt.

              Dass in der Höhe nicht zu Spaßen ist weiß ich. Deshalb mache ich mir ja auch Gedanken, denn ich möchte nicht zum Risiko für mich und andere werden.

              Ich werde also mal ins Geschäft fahren und Schuhe anprobieren, unter dem Strich scheint das die vernünftigste Lösung zu sein.

              Und mit den Schlafsack mache ich einfach mal ein "Testpacken"...

              Ich habe eine Daunenjacke und zur Not könnte ich auch noch einen kleinen, leichten Kufa Schlafsack dazunehmen.

              viele grüße
              scotsman
              Zuletzt geändert von scotsman; 17.05.2008, 17:00.

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              • J.page
                Erfahren
                • 09.05.2008
                • 451
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

                Hej also heir meine erfahrung oder Tipps

                1. Schuhe: lederschuhe gefrieren wenn du sie nachts nicht mit in den
                schlafsack nimmst. schalenschuhe ( spantik lasportiva, scarpa -
                vega, koflach, asolo), du läufts sehr langsam und somit kannst
                du garnicht viel wärme produzieren wie in den alpen und der
                wenige sauerstoff erschwert auch die körperlichen funktionen und
                somit auch die wärme produktion. ich würde wenn mmöglich mir ein paar schalen schuhe oder islolierte schuhe besorgen.

                2. der schlafsack ist der ort wo du dich erholst, du nimmst ihn ja nicht auf den gipfel mit und erehrlich mit daunensachen etc. schlafen legen ist nicht immer gemütlich, ausserdem wenn ein schlafsack die -20 nicht macht den macht er die nicht auch nicht mit fleeceliner + vbl + etc. nimm einen warmen schalfsack mit...auch hier gilt der körper produziert nicht die wärme wie auf 10 m Höhe.

                3. nimm gute handschuhe mit die wiklich warm sind ( fäustlinge oder so ) auch ein paar dünne powerstretch handschuhe sind schön zum anzeihen kochen , zeltaufbau schuhe binden etc.


                gruss Jonas
                ...NICHTS GEHT IM LEBEN DER STERBLICHEN AUCH NUR EIN STÜCK WEIT OHNE UNHEIL...

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                • scotsman
                  Anfänger im Forum
                  • 19.09.2007
                  • 24

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

                  Hallo Jonas,

                  vielen Dank für deine Tipps.
                  Dicke Handschuhe habe ich

                  Ich war heute im Geschäft (Schuh-Keller in Lu) und habe diverse Paar an den Füssen gehabt.
                  Der arme Verkäufer ist so oft gerannt um andere Größen bzw. Modelle zu holen:
                  Der einzige Schuh der wirklich gepasst hat, ohne zu drücken oder das was rutscht war der La Sportiva Nepal Evo.
                  Nur denke ich, dass der unterschied Nepal Evo zum Meindl auch nicht mehr so riesig ist.

                  All die Schalenschuhe (Civetta, Phantom, Vega...) haben gedrückt bzw. meine Ferse ist rumgerutscht...
                  Tja, ich hab halt einen komplizierten Fuss. In den Meindls habe ich extra Einlagen - die ich natürlich heute auch dabei hatte, ebenso wie meine 2 Paar Socken. Aber das hat alles nix geholfen.
                  In den Meindl passe ich gerade so mit 2 Paar Socken...

                  Mit ein paar Tricks (vorwärmen, Einlegesohle...) hat auch der Spantik nicht mehr so arg gedrückt, dass ich gleich rote Stellen auf dem Fussrücken hatte.
                  Aber da drückt mich dann doch der Preis - für einmaliges Benutzen ist der arg hoch.

                  Da ich in Zukunft auch gerne eine Wintertour in Skandinavien machen würde ist mir eine Idee gekommen: den Spantik müsste man doch eigentlich auch mit einer Riehmenbindung und BC-Skiern benutzen können, oder?

                  Herrje, hätte nicht gedacht, dass die Schuhfrage so kompliziert wird...

                  Viele Grüße
                  scotsman

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                  • J.page
                    Erfahren
                    • 09.05.2008
                    • 451
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

                    also der spantik ist für alle bis ca 7500 berge gut auch für denali etc. ist ein super schuhe finde den richtig super....der preis naja ist halt so wenn man in diese klimazonen will. für wintertouren in skandinavien ist der auch super.
                    hatte da einmal die lederschuhe und schalenschuhe im vergleich und die plastikschalenschuhe waren dann doch den normalen leder in sachen wärme und morgendliches auftauen um ein vielfaches überlegen. hab die allerdings nur mit schneeschuhen benutzt ( kann kein skifahren )

                    gruss Jonas
                    ...NICHTS GEHT IM LEBEN DER STERBLICHEN AUCH NUR EIN STÜCK WEIT OHNE UNHEIL...

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                    • scotsman
                      Anfänger im Forum
                      • 19.09.2007
                      • 24

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

                      Mit großer Verspätung (dem Umzug geschuldet), aber dennoch ein kurzes Statement:

                      Ich hatte mich entschlossen, mit den Meindels zu reisen. Im Nachhinein beruhe ich diese Wahl nicht, wir hatten 4 Leute mit "weichen" Schuhen. Keiner hatte Probleme mit der Kälte, wobei wir auch sehr gutes Wetter hatten.
                      Ich persönlich habe alle Gipfel erreicht - es waren wirklich Traumtouren!!!

                      Froh war ich über den "Puma" - ich habe geschlafen wie ein Baby, auch in den Höhenlagern, wo es doch sehr kalt wurde (laut kleinem Thermometer -18°C nachts um 2).

                      Danke allen, die damals Beiträge lieferten...

                      Viele Grüße
                      scotsman
                      Zuletzt geändert von scotsman; 21.06.2009, 18:04.

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                      • wolke
                        Gerne im Forum
                        • 03.01.2007
                        • 97

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

                        Hi scotsman,

                        schön, dass Du Deine Erfahrung nach der Reise hier noch reingeschrieben hast (macht ja nicht jeder) und herzlichen Glückwunsch zu den erfolgreichen Besteigungen.

                        Zitat von scotsman Beitrag anzeigen
                        Ich beabsichtige nicht, weitere solcher Touren zu unternehmen...
                        Gilt diese Aussage auch noch?

                        Ciao,
                        Wolfgang

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                        • scotsman
                          Anfänger im Forum
                          • 19.09.2007
                          • 24

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Ausrüstungsfrage Höhenbergtour Bolivien

                          Hallo Wolfang,

                          vielen Dank!

                          Ich muss gestehen, dass ich sehr angetan von den Touren war/bin. Könnte mir durchaus vorstellen, nochmal aufzubrechen - vorausgesetzt, die Arbeit, der Geldbeutel und die Kondition spielen mit.
                          Also revidiere ich meine Aussage....

                          Viele Grüße
                          scotsman

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