Wo im Februar am besten Polarlichter?

[Linnaeus]

Hallo zusammen,
die Frage war wahrscheinlich deutlich genug, aber ich will sie noch präzisieren:
Gibt es eine Wetterseite, die für Skandinavien die statistische monatliche Bewölkung (in diesem Fall Februar) wiedergibt?
Die allgemeinen Tipps, die man findet, sind mir zu unsicher (z.B. Tromsö: Küste = Wolken?), aber die Niederschlagsstatistik für den Abisko-Nationalpark scheint doch viel verheißend (oder habe ich jetzt fälschlich vom Sommer auf den Winte geschlossen?).
Wenn man nur eine knappe Woche Zeit hat, sollte man sich um so was Gedanken machen ...
Danke & Gruß

[Bulli53]

Schau mal unter Norway Lights. Oder allgemein unter Aurora borealis da findet man eine App zum Thema. oder in einem Foto Forum.
Wolkenabdeckung gibt es nur als Prognose. Ein sicheres Zeitfenster kann lang- oder Mittelfristig vorher niemand definieren.

[neumania]

Moin,

meine Frau und ich waren im Februar 2014 auf Island und hatten Glück, welche zu sehen. In der gleichen Woche haben wir mehrere andere Touristen getroffen, die keins hatten.
Pauschal eine sichere Empfehlung gibt es nicht. Abgesehen von der Aktivität der Nordlichter, für die es viele Vorhersagen gibt, darf es halt einfach keine Wolken geben und DIE Vorhersage ist halt nicht wirklich sicher, aber das hat mein Vorredner ja eigentlich auch schon geschrieben...

Viel Glück trotzdem,
Grüße,
Markus

[kynik]

Linnaeus
Du gehst das schon richtig an. Die zwei Hauptfaktoren sind Wolken und Aktivität. Je weiter man nördlich ist desto wahrscheinlicher sieht man auch schwache Lichter die von Süden aus nicht zu sehen sind. Je stärker die Aktivität desto mehr drückt es die Nordlichter etwas nach Süden.

Nun zu der eigentlichen Frage mit den Wolken: Ich glaube nicht, dass man dazu wirklich aussagekräftige Statistiken findet. Die Bewölkung lässt sich nur mit aufwendigen Bodenkameras zuverlässig bestimmen. Satelliten können zwar auch Wolken erkennen, aber die Genauigkeit ist nicht so hoch.
Wetterstationen gibt es im Norden schon kaum.
Da Skandinavien von Meer umgeben ist führt das zu einer ähnlichen Bewölkung im Norden. Daher sind die Unterschiede nicht so gravierend. Das Mikroklima ist eher entscheidend für Unterschiede bei der Bewölkung und da hilft nur Erfahrung.

Die Niederschlagsstatistik steht in keiner direkten Korrelation mit der Bewölkung.

An deiner Stelle würde ich eher einen Ort raus suchen der dir gut gefällt und weit im Norden ist. So ein Urlaub sollte immer aus mehr bestehen als nur aus Nordlichtern. Manchmal hat man Pech und drei Wochen lang ist nicht viel zu sehen und zu anderen Zeiten sieht man sie jede Nacht.

Ansonsten gibt es in Finnland folgende Seiten mit Informationen zu Nordlichtern:
https://en.ilmatieteenlaitos.fi/auro...-space-weather
https://rwc-finland.fmi.fi/
https://aurorasnow.fmi.fi/public_service/

Diie Auroravorhersage nicht genau ist. Manchmal kommen plötzlich wunderschöne Auroras ohne dass die Vorhersage irgendetwas besonderes vorhergesagt hätte. Wer Nordlicher sehen will muss draußen sein und warten.

[DerNeueHeiko]

Wikipedia und diverse Reiseberichte und Reiseanbieter-Webseiten behaupten, Abisko liege im Regenschatten diverser Berge, sei daher Schwedens niederschlags-ärmster Ort - entsprechend auch wenig Wolken, viele klare Nächte und daher ein sehr guter bis der weltbeste Ort für Polarlichter: https://de.wikipedia.org/wiki/Abisko (auch weil wenig Lichtverschmutzung rundherum).

Ich kann nicht einschätzen, wieviel davon Wahrheit und wieviel Werbung (Reiseanbieter) ist.

MfG, Heiko

[Ljungdalen]

Off-topic, aber da Abisko genannt wurde: Freundinnen unserer Tochter (ex-Kommilitoninnen vom Studium in Schottland, St Andrews) kommen sie demnächst beim weiterführenden Studium in Schweden (Lund) besuchen und wollen auch unbedingt in den Norden fahren (ohne unsere Tochter, die muss studieren )

Haben sich naheliegenderweise Abisko herausgepickt, u.a. wegen Erreichbarkeit mit Öffis. Das ist um den 8.12. (am 7.12. oder so beginnt dort die Polarnacht).

Wir fragen uns: was kann man da außer "Nordlichter-Gucken" um die Jahreszeit als eher "durchschnittlicher Stadtmensch" noch 2-3 Tage lang machen? Außer in der Fjällstation abhängen

[Torres]

In Finnisch Lappland gibt es in Kakslauttanen ein sündhaft teures Hotel mit Glasiglus für die Nordlichter. Eine Garantie gibt es nicht. Ich habe mehrere Leute getroffen, die völlig enttäuscht waren, weil sie nichts gesehen haben.

Ich hatte Glück, ein zartes Nordlicht bei - 30 Grad auf dem Kaunispää zu sehen, da hatten die Leute neben mir schon zwei Wochen vergebliche Suche an den umliegenden „Hotspots“ hinter sich. Und das stärkste Nordlicht gab es für mich im Hostel in Rovaniemi, also mitten in der hellen Stadt, wo ich es am wenigsten erwartet habe. Das war wohl eine Sonneneruption. Die gab es dieses Jahr auch, da dah man Nordlichter auch in Norddeutschland, also könnten die Chancen evtl. ganz gut stehen.

Abisko ist insofern sicher ein guter Tipp, aber Glück gehört immer dazu. Ich habe die Aurora-App, aber auch die meldet nur Wahrscheinlichkeiten. Sicher ist das nicht.

Zu Ljungdalen
Na, schlafen. Damit man nachts fit ist

[Ditschi]

Es ist wiederholt richtig geschrieben worden, daß zwei Dinge zusammenkommen müssen, um Polarlichter zu sehen: entsprechende Sonnenwinde und ein klarer Himmel. Für beides gibt es vorab keine Garantie. Da aber in Nordeuropa die Tiefdruckgebiete zumeist von West nach Ost ziehen, regnen sie sich oft auf der Westseite der norwegischen Berge ab, während das Wetter auf der Leeseite, also der Ostseite, klar ist. Auf der Leeseite der Berge ist die Chance auf klaren Himmel größer.
Zu Abisko: guter Ort für Nordlichter. Auf unserer Fahrt mit dem Zeltanhänger in Schweden hoch und dann rüber auf die Lofoten im September 2015 haben wir in Abisko Pause eingelegt und dort auch übernachtet. Und hatten Glück, schöne Nordlichter zu sehen. Was kann man da sonst machen ? Der Ort gibt nichts her. Also Fjällstation anschauen, den Start des Kungsleden mit den großen Tor besichtigen und auf einem der verschiedenen Rundwege von großen Parkplatz aus einen schönen Spaziergang machen.
Ditschi

[November]

Wir fragen uns: was kann man da außer "Nordlichter-Gucken" um die Jahreszeit als eher "durchschnittlicher Stadtmensch" noch 2-3 Tage lang machen? Außer in der Fjällstation abhängen

Als Stadtmensch? Städte anschauen.
Einen Ausflug nach Narvik und einen nach Kiruna (alte und neue Stadt). Kann durchaus interessant sein, um diese Jahreszeit vermutlich als Spiel der Lichter.

[Bulli53]

Das mit dem Abregnen an der Norwegischen Küste trifft durch aus zu. Allerdings wechselt das Wetter an der Küste schneller wie im Binnenland. Die Gegend um Abisko ist tatsächlich ein relativ trockener Ort.
Man sollte aber zwischen Abisko und Abisko STF trennen. Zwischen den Orten liegen einige KM. Heimeliger ist die STF. Dort gibt es, zumindest im Sommer, ein ordentliches Restaurant und Bier 😀.
Touristisch wird es dann weiterwestlich in Riksgränsen. Das was mal ein Hotspot für Scooterfahrer aus NO. Für Norweger ist SE ein preiswertes Reiseland, auch was restaurantS und Barˋs betrifft.
Ob im Februar Spazierwege geräumt sind und der Lift in Betrieb ist weiss ich nicht. Zwischen Ricksgränsen und der STF gibt seinen Weg den an Verteidigungspunkten aus dem 2. Weltkrieg vorbeiführt. Mindestens eine Richtung sollte man mit dem Bus fahren.
Dunkel erinnere ich mich an einen zur Beobachtung von Nordlichtern eingerichteten Beobachtungspunkt.

[kynik]

Es gibt noch einen weiteren Faktor der leicht zu beeinflussen ist und auch viel verändert: Mond. Selbst bei Halbmond hat man schon so viel zusätzliches Licht, dass Bäume Schatten werfen. Das kann schwache Nordlicher überstrahlen und stärkeren einen Teil des Glanzes nehmen. Es ist durchaus sinnvoll bei Neumond in den Norden zu reisen wenn Nordlichter das wichtigste sind.

Ansonsten sind die hellen Nächte mit Schnee wo man die ganze Nacht normal sehen kann auch ein tolles Erlebnis. Selbst wenn es bewölkt ist ist es dann relativ hell. Im Winter hat man übrigens in Analogie an die Mitternachtssonne Mittagsmond. Das heißt der Mond geht im Winter teilweise nicht unter. Und da sage noch mal einer es sei Dunkel in Lappland 😉

[Radtourist]

Um Polarlichter zu sehen, muß man derzeit nicht unbedingt nach Skandinavien reisen. In den letzten Tagen waren Polarlichter auch in Deutschland zu beobachten:
https://www1.wdr.de/nachrichten/pola...e-nrw-100.html
Selbst in der Schweiz waren sie zu sehen.

Gruß,

Oliver

[Ljungdalen]

Um Polarlichter zu sehen, muß man derzeit nicht unbedingt nach Skandinavien reisen. In den letzten Tagen waren Polarlichter auch in Deutschland zu beobachten:
https://www1.wdr.de/nachrichten/pola...e-nrw-100.html

Jedoch, Zitat aus dem ersten Link:

Was auf den Videoaufnahmen eindrucksvoll aussieht, war allerdings nur mit den Augen kaum zu sehen: Erst im Zeitraffer werden sie richtig sichtbar, mit bloßem Auge war nur ein rosa Schimmer zu sehen.

Das sieht in (Nord-)Skandinavien oft doch besser aus, nämlich richtig kräftig, mit bloßem Auge. Nicht immer, natürlich.

[Moltebaer]

Nebenbei kommt es auch auf den Beobachtungswinkel an. Je weiter weg vom Gürtel der Erscheinung, desto matschiger das Bild des Scheins.

[Rotä]

Wolken ist sicher No.1
Es gibt aber noch ein paar Faktoren...
freie Sicht nach Norden, kalte Temperaturen (das läuft meist Hand in Hand mit den Wolken), keine Lichtverschmutzung.

Abisko ist super. Das empfehl ich auch immer wenn jemand frägt. Einfache und bezahlbare Erreichbarkeit, freie Sicht nach Norden, tendentiell guter Breitegrad usw. Bzw fällt mir eigentlich kaum was besseres als Abisko ein.
Abisko hat etwa 350mm Jahresniederschlag. Das ist weniger als die Hälfte vom deutschen Schnitt.... Ab 200 spricht man von einer geologischen Wüste. Die Skitourengeher wissen wie armselig der Schnee um Abisko herum ist.
-> kein Schnee-> kein Regen-> keine Wolken.

Nordlichter in der Schweiz mit Lappland zu vergleichen ist wie wenn der Trabbifahrer meint er könnte auf den Nürburgring.....
Und wie vorher schon geschrieben, was unter Lichtverschmutzung fällt und für eine Planung super wichtig wird, wenn man nur eine handvoll Tage hat: Neumond >>> Vollmond!

Wenn die Lichter aber stark sind, ist vieles egal. Leichte Wolken, Mond usw.... Dann erkennt man vielleicht auch mal was in der Schweiz.
Das ist Abisko bei -26°
10 sec bei F4
Und man sieht was der Mond mit dem Schnee gemacht hat.

[Moltebaer]

Die Temperatur ist nicht ausschlaggebend.

[Torres]

Stimmt.

Aber ich finde kalte Temps generell beeindruckender, alles Licht strahlt ganz anders und viel intensiver als bei moderaten Temperaturen.

[Rotä]

Ich bin kein Geologe, aber ich behaupte nach mehreren Skitouren in der Gegend, dass das sehr sehr sehr! wohl so ist. Vor allem als Vorhersagetool!
Wenn hier Geologen oder sonst Leute sind die mir Wetter erklären können, immer nur zu. Gerne.
Aber ich behaupte definitiv, dass unter -25 kaum bzw. keine Wolken mehr möglich sind. Außer vielleicht in extrem seltsamen Wetterphänomenen wie z.B. dass Lima immer in Wolken hängt und an der Küste liegt, es aber nie regnet und das Gebiet als Wüste eingestuft wird. Oder so....

Genauso umgekehrt. Wenn die Vorhersage in den Gegenden da oben im Feb/März nur leichte Minusgrade ist, kannst du fast zu 100% mit Wolken rechnen.

[walnut]

OT: Ich würde defintiv nicht Geologen nach dem Wetter fragen die erzählen dir höchstens was vom Stein.

[Torres]

Rotä, ich orientiere mich auch an der Temperatur und als ich meine Nordlichter gesehen habe, war es auch die erste richtig kalte und klare Nacht. Ich sehe das auch so, dass die Wahrscheinlichkeit bei tiefen Temps höher ist, denn klarer Himmel ist meist auch tiefe Temperatur.

Dennoch ist die Temp nicht entscheidend, sondern der klare Himmel. Sonst gäbe es nicht auch im Sommer welche.

(Du meintest Meteorologe, ändere das am besten)