Schottland zu Fuß oder Fahrrad

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  • nils_r
    Gerne im Forum
    • 24.01.2007
    • 63

    • Meine Reisen

    Schottland zu Fuß oder Fahrrad

    Hallo!

    ich bin zur Zeit auf Ideensuche für Touren in Schottland.
    Sehr gerne würde ich mit dem Mountainbike unterwegs sein, weiß allerdings nicht ob das zu empfehlen ist für Schottland. Habe letztes Jahr eine Tour von Hessen bis in die Schweiz mit dem Mountainbike gemacht, ca. 700km in 7 Tagen. Habe gezeltet und alles nötige im Rucksack mitgeschleppt. Nahrungsmittel hatte ich nur teilweise dabei.
    Sowas in der Art würde ich dieses Jahr gerne in Schottland machen.
    Wenn es mit dem Fahrrad nicht möglich ist auch zu Fuß.
    Wie sieht es mit Zelten in Schottland aus? Wildzelten verboten oder?
    Zu welcher Jahreszeit ist sowas zu empfehlen? Welche Touren gibt es da?
    Suche eher etwas wo man viel von der Landschaft sieht und nicht viel los ist.

  • barleybreeder
    Lebt im Forum
    • 10.07.2005
    • 6479
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Hallo,

    ich war '97 kurz nach meinem Abi mit 2 Jungs und 2 Mädels dort. War meine erste große Tour. Ich fand total geil. Von dem Urlaub ist bis heute noch so viel hängengeblieben, vieleicht auch weils der erste war.
    Wir sind damals mit der Fähre (die gibts heute nicht mehr) nach Newcastle und dann mit dem Zug nach Edinburgh.
    An eurer Stelle würde ich versuchen nur kleine Nebenstraßen zu fahren. In den Highlands kanns dann schon mal eng werden, weil sich alles über die Berge etwas drängt.
    An den Lochs gibt es manchmal 2 Straßen. Eine stark befahrene und einen "Feldweg" oder einspurige. Die fährt sich eigentlich ganz gut.
    Wir haben eigentlich immer wild gezeltet außer in Inverness. Im Südn war es irgenwie leichter was zu finden als im Norden. Ich würde aber immer fragen obs gestattet ist.
    Und immers schön auf die Karnickel aufpassen!
    Barleybreeders BLOG

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    • nils_r
      Gerne im Forum
      • 24.01.2007
      • 63

      • Meine Reisen

      #3
      hi!

      warst Du mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs?

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      • Blueface
        Fuchs
        • 10.06.2007
        • 1086
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo,

        eine Tour in Schottland mit dem Rad kann ich nur empfehlen. Bin jedes jahr mit 1-2 Freunden auf Bikes in Schottland und jedesmal aufs neue Begeistert. Drei Varianten mit dem Rad bieten sich grundsätzlich an:

        1. Reine Offroad-MB-Tour nur mit Tagesgepäck. Entweder organisiert in Etappen (z.B.Wildcats), weil da dann das Gepäck transportiert wird, oder mit festem Basislager Tagestouren machen (Sehr gut ist das Gebiet um Newtonmore/Laggan oder der hohe Nordwesten). Mit richtigen Satteltaschen sind die "echten" Offroadtouren eher schwierig.

        2. Hybrid-Tour. haben wir in diesem Jahr gemacht: Mit echten Mountainbikes UND Satteltaschen (Camping) sowohl über kleine Strassen als auch über Wanderwege. Das ist zum Teil dann auch technisch herausfordernd. Wir sind beispielsweise den "Great Glen Way" von Inverness nach Fort William gefahren - aber nicht die Rad Version, die auch auf Strassen geführt wird, sondern die Wander-Version. Man muss manchmal über Hindernisse heben, ansonsten aber ein tolles Erlebnis. Verlängern kann man über den West-Highland-Way. Wir haben (einmal) wild und auf Campingplaätzen gezeltet.

        3. "Echte" Langstreckentour. Auch diese Form haben wir mehrfach hinter uns. Das bedeutet in Schottland auch nicht, dass man nur auf Strassen unterwegs ist. Großbritannien hat ein sehr gutes Fernradwanderwegenetz (Sustrans: ), das gut kartographiert ist. Die Strecken gehen größenteils über kleine Strassen, ehemalige bahnlinien, Treidelpfade an Flüssen oder über Waldwege. Sehr schön für den Schottland-Einstieg ist die Route "Lochs & Glens - North (NCN Route 7)". Karte würde ich vorher im Sustrans-Shop online kaufen, dann könnt ihr schon Etappen planen. Bei dieser Variante würde ich auf jeden Fall zelten - das macht das Erlebnis perfekt. Gepäck ist hierbei nicht so problematisch, da ihr mit Satteltaschen fahren könnte und regelmäßig in kleinen Orten vorbei kommt. Die Stücke über die Highland-Pässe (z.B. Drumnochter) sind landschaftlich sehr schön.

        Wenn noch Fragen sind: Gerne melden!

        Gruß

        Tobi
        Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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        • barleybreeder
          Lebt im Forum
          • 10.07.2005
          • 6479
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von nils_r Beitrag anzeigen
          hi!

          warst Du mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs?
          Sorry, mit dem Rad natürlich!
          Barleybreeders BLOG

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          • Rainer Duesmann
            Fuchs
            • 31.12.2005
            • 1642
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von Blueface Beitrag anzeigen

            Wir sind beispielsweise den "Great Glen Way" von Inverness nach Fort William gefahren - aber nicht die Rad Version, die auch auf Strassen geführt wird, sondern die Wander-Version. Man muss manchmal über Hindernisse heben, ansonsten aber ein tolles Erlebnis. Verlängern kann man über den West-Highland-Way.

            Gruß

            Tobi
            Du solltest aber fairerweise dazusagen das die Benutzung dieser Fernwanderwege für Radfahrer bis auf kleine Ausnahmen klar verboten ist. Wenn man sich natürlich gerne auf Kosten anderer austobt mag das OK sein. Der Radsportverein in dem ich mich auskenne hat für solche rücksichtslosen Radler einen bestimmten Ausdruck den ich mir aus Höflichkeit verkneife.

            Rainer
            radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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            • Blueface
              Fuchs
              • 10.06.2007
              • 1086
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Hallo Rainer,

              bevor das hier gleich falsch interpretiert wird, gleich mal ein paar Anmerkungen:

              Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
              Du solltest aber fairerweise dazusagen das die Benutzung dieser Fernwanderwege für Radfahrer bis auf kleine Ausnahmen klar verboten ist.
              Das stimmt so Gott sei Dank nicht. Der Great Glen Way, von dem ich sprach, ist zwar für Radler nicht einfach zu befahren - aber es ist erlaubt. Siehe diese Passage aus dem FAQ der offiziellen Homepage. Das dürfte sogar auf andere Wege übertragbar sein, denn es ist schottisches Recht (bei der kleinen Menge an Radfahrern sehen die da anscheinend auch kein größeres Problem).

              www.greatglenway.com
              Where is the mountain bike trail?
              There is no individual mountain bike trail running the full length of the Great Glen. Since the passing of the Land Reform Act (2003) access rights for cycling and horse riding have been expanded, meaning that you are now able to cycle or ride on the entire length of the Great Glen Way. (See:www.outdooraccess-scotland.com)

              Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
              Wenn man sich natürlich gerne auf Kosten anderer austobt mag das OK sein. Der Radsportverein in dem ich mich auskenne hat für solche rücksichtslosen Radler einen bestimmten Ausdruck den ich mir aus Höflichkeit verkneife.
              Das ist jetzt aber mal ein wenig unfair. Weist du denn, wie wir uns verhaltenund ob wir auf Kosten anderer fahren? Auch in Deutschland gibt es eine ewige Diskussion zwischen Radsportlern und Wandervereinen, die aber vor allem zwei Ursachen hat:

              1. Funktionäre, die bestimmte Wege einfach für ihr Klientel "reservieren"wollen

              2. Rabiate und damit für mich unsportliche Rabauken auf zwei Rädern, die tasächlich Wanderer behindern. Mit denen habe ich auch kein Mitleid - sie verhalten sich schlicht falsch. Idioten gibt es aber eben immer wieder - auch bei Wanderern.

              Ich kann Dir versichern, dass sich meine Truppe immer sehr rücksichtsvoll verhalten hat - das merkt man dann auch an den Reaktionen anderer: Sowohl unterwegs angetroffene Wanderer als auch die "Besatzung" der offiziellen Stempelposten etc. waren immer freundlich, wenn wir mit dem Rad kamen.

              Und noch eine Nebenbemerkung. Nach neuesten Studien (habe auch Links, da mich das Thema interessiert. Wenn du willst, schicke ich dir was) ist bei normaler MB-Fahrweise auch keine stärkere Erosion auf Wegen auszumachen, als bei reiner "Begehung".

              Insofern mein persönliches Fazit: Wenn alle sich besonnen Verhalten, können Radfahrer und Wanderer sehr gut auf den gleichen Wegen koexistieren - und das ist auf dem Great Glen Way sogar offiziell erlaubt.

              Insofern: Go ahead, Nils!
              Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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              • yosucher
                Gerne im Forum
                • 12.05.2003
                • 77

                • Meine Reisen

                #8
                Hi Nils,

                Wildcampen ist in Schottland grundsätzlich erlaubt, sofern ein Haus zu sehen ist würde ich allerdings kurz nachfragen, ob es o.k. ist dort zu zelten. Meiner Erfahrung nach wird man nie abgewiesen.
                Mit dem Wasser sollte man beim Wildzelten allerdings aufpassen, da auch ein vermeintlich klarer Bach von den zahlreichen Schafen vollgekackt sein könnte - also vorsichtshalber immer abkochen oder filtern!

                Von der Jahreszeit her würde ich dir empfehlen, möglichst um die Midges herum zu planen (d.h. nicht gerade im August!). Also ich weiß nicht, jeder geht ja mit solchen Plagegeistern anders um, aber auf unserer 4-wöchigen Schottlandtour mit dem Rad haben uns die Biester ganz schön zugesetzt. Vorallem Abends wenn (oft) Windstille herrscht. Mein persönlicher Rekord nach einem besonders windstillen Tag lag bei ca. 50 Bissen pro Extremität. Also insgesamt gut und gerne 200 Bisse.

                Ich will keine Panik verbreiten...aber ich denke es ist sehr zu empfehlen vorher abzuklären, ob die Maschen des Fliegengitters am Zelt fein genug - das heißt Midges-sicher- sind. Des weiteren würde ich mich ernsthaft überlegen ein Moskitonetz für den Kopf mitzunehmen. Weiterhin Sinnvoll: Handschuhe, lange Radkleidung, Gummibänder um abends Hosen bzw. Sweatshirts usw. an den Enden Mückensicher zu machen. Öfters haben wir den Tipp bekommen Pfeife zu rauchen, es gibt auch spezielle "Rauchspiralen", die unserer Beobachtung nach allerdings völlig nutzlos sind.

                Zum Gebiet: Wir haben damals Schottland umrundet und sind auch mit der Fähre nach Newcastle gefahren. Das "richtige" Schottland, sprich die Highlands, beginnen allerdings erst nördlich von Inverness (im Osten) bzw. Fort William (im Westen). Ich würde dir empfehlen, dich nördlich dieser Linie aufzuhalten, dann solltest du eigentlich nie ein Problem mit Menschenmassen haben.

                Ich hoffe du lässt dir von meinen Schauergeschichten nicht die Laune an Schottland verderben - es ist nämlich ein wirklich wunderschönes Reiseland. Wir sind damals nur zu unbedarft an die Sache gegangen und haben während des gesamten Urlaubes dafür bezahlt!

                Viele Grüße!

                felix

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                • Blueface
                  Fuchs
                  • 10.06.2007
                  • 1086
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Die Midges sind tatsächlich nervig. Mcih stören Sie weniger stark als meine Reisebegleiter, aber wenn es windstill ist, können sie dennoch zur echten Plage werden. Schottland ist aber auch mit Midges immer eine Reise wert. Wichtigste Grundregel scheint mir die Gelassenheit gegenüber Insektenangriffen zu sein

                  Vier Dinge sind aus meiner Sicht sinnvoll:

                  1. Reisezeit: Die beste Zeit ist für Schottland eigentlich Anfang/Mitte Mai. Da hat man auch mit den Midges meist noch nicht so einen Stress und es ist insgesamt trockener. Natürlich geht auch Herbst und Winter - wenn man das mag. Von Juni bis September sind die Biester am aktivsten.

                  2. Detailplanung/Route: Wo es schön ist, sind meist auch Midges - leider. "Glen Coe" ist bspw. je nach Windverhältnissen und Jahreszeit ein echtes Mückenloch. Für Detailplanungen hilft DIESE Seite mit dem "Mücken-Wetterbericht" ganz gut.

                  3. Chemie: Wir haben eine Menge im Laufe der Jahre ausprobiert. Die Rauchkringel hatten wir auch schon. Vieles hilft ein wenig, ist aber bei der Masse an Midges dann doch oft überfordert. Wirklich gut hilft bei uns dreien immer nur DEET- auch wenn es pure Chemie ist.

                  4. Kleidung/Schutz: Auf jeden Fall lohnen sich engmaschige Kopfnetze, die man über Kappe oder Hut zieht. Sind leicht zu verstauen und helfen enorm! Dazu dann langärmlige Klammotten und am besten eine Hose mit verschließbaren Bündchen oder Stulpen (sie stechen gerne im Bereich der Socken zwischen Hose und Schuh). Die Biester sind sehr klein, man muss also nicht gleich den dicksten Stoff nehmen. Durch die Feierabend-Jeans sind sie nie gekommen.

                  Alles in Allem muss ich sagen: Sie nerven zwar, aber das macht eine Schottland-Tour nicht wirklich schlechter.
                  Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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