Ein paar Reisetipps für die erste Tour

[Hagbard Celine]

Hallo,

ich plane diesen Sommer meinen ersten 7-10 tägigen outdoorurlaub und hätte an euch ein paar Fragen..

So banal es auch klingt, ein paar Reiseziele/Vorschläge wären nicht schlecht.

Wichtig hierbei ist mir auch vor allem der Preis, da ich als Student es nicht so dicke habe. Bisher kam mir Skandinavien ( Schweden ) in den Sinn, aber da ist die Anfahrt ja recht teuer... Wie sieht es aus mit Dänemark , könnt ihr da was empfehlen?

Und um etwas exakter zu werden:
Wichtig ist für mich, dass es recht zivilisationsfremd ist und dass ich eine Grenzerfahrung machen kann. ( ohne dabei draufzugehen xD ) Fortbewegung wäre natürlich zu Fuss...

Vielleicht könnt ihr auch kurz die Ziele auflisten, wo ihr das erste Mal wart, oder einfach ein paar Orte nennen, die es sich lohnt zu besuchen. Den rest ergoogle ich mir oder find es im forum ^^

[cd]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Welcome to the one and only forum.outdoorseiten.net

Mein erster "Outdoorurlaub" ging nach Lappland, genauer gesagt, auf den nördliche Kungsleden. Da war ich zwar theoretisch allein unterwegs, aber praktisch auch nicht, denn ich hab immer wieder Leute getroffen. Das war auch echt nett.

Wenn du eine gewisse Zivilisationsferne suchst, musst du wohl oder über ein Stückchen weit anreisen. Skandinavien, vielleicht auch Schottland oder manche Gegenden in Osteuropa stünden da vielleicht zur Debatte.
Auch in Südskandinavien kann man denke ich einigermaßen zivilisatonsfern unterwegs sein.
Aber sooo teuer ist Nordskandinavien doch auch nicht, ich bin auch Stundent, und den ersten Urlaub dort hab ich mir als Schüler selbst zusammengespart. Du hast ja unterwegs nur geringe Kosten, sofern du im Zelt schläfst und dein Essen selbst kochst.

Wenn du nicht so weit fahren willst gibts in Südschweden, nahe bei Göteborg, den Bohusleden. Soll auch wirklich schön sein. Ich kenn ihn noch nicht, werde ihn mir aber möglicherweise dieses Jahr noch auf ner Teilstrecke angucken.
knapp 100km mit kaum Zivilisationskontakt (also Siedlungen, Straßen, jedenfalls angeblich keine Einkaufsmöglichkeiten) sind doch schonmal was, oder? (gibts auf dem Teilstück zwischen Kungälv und Uddevalla)

Erste Informationen zu zahlreichen Touren gibts im outdoorseiten.net-wiki.

Du wirst schon was finden. Und wir helfen ja gerne

chris

[Hagbard Celine]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Oh ja super danke für die schnelle Antwort und den Link..
wie sieht es eigentlich mit einer Anreise aus? Bevorzugt ihr Fliegen oder lieber Bus/Bahn ?

[cd]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Oh ja super danke für die schnelle Antwort und den Link..
wie sieht es eigentlich mit einer Anreise aus? Bevorzugt ihr Fliegen oder lieber Bus/Bahn ?

Bus/Bahn.
Zugegeben, fliegen mag manchmal etwas billiger sein, aber nach Schweden kommt man wunderbar mit der Bahn, und ich finde, so ne Bahnfahrt macht auch schon Spass. Und Bahnfahren ist ökologisch korrekter als Fliegen.

Gerade nach Südschweden gibts wirklich 1a Verbindungen, z.B. nen Nachtzug von Berlin nach Malmö oder nen Eurocity von Hamburg nach Kopenhagen, von wo aus stündlich Regionalzüge nach Malmö fahren.

chris

[akonze]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Wichtig ist für mich, dass es recht zivilisationsfremd ist und dass ich eine Grenzerfahrung machen kann.

Dir muss klar sein: Du bist hier mitten in der Zivilisation. Je weiter du weg willst, umso teurer wird es (zwangsläufig). Daher meine Frage: Wie wäre es denn mit einer Tour in Deutschland für den Einstieg?

Auch hier gibt es ein paar interessante Trails, die man gehen kann. Vorteil ist halt, daß man sehr günstig mit dem eigenen PKW anreisen kann. Und falls unterwegs was schief geht, läßt sich das sehr einfach und schnell handeln.

Je nachdem wo du wohnst, wäre vielleicht auch Böhmen eine Alternative. Ebenfalls sehr einfach zu erreichen und bereits deutlich zivilisationsärmer. Aber bevor ich aushole, sag mal ob Deutschland für dich in Frage kommt oder ob du in der Nähe der Tschechei wohnst.

23...

[sjusovaren]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

OT:

Und Bahnfahren ist ökologisch korrekter als Fliegen.

Kann man so pauschal nicht sagen (und sollte man IMO auch nicht immer so verkürzt wiedergeben).
Es kommt auf die Entfernung an.
Oder wie Moltebaer es so schön formulierte: "Jede Fortbewegungsmöglichkeit hat ihr optimales Einsatzfeld".
Ist ein Thema für sich, klick.
Über die jeweils sinnvollen Distanzen kann man natürlich streiten

[cd]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

OT:

OT:
Kann man so pauschal nicht sagen (und sollte man IMO auch nicht immer so verkürzt wiedergeben).
Es kommt auf die Entfernung an.
Oder wie Moltebaer es so schön formulierte: "Jede Fortbewegungsmöglichkeit hat ihr optimales Einsatzfeld".
Ist ein Thema für sich, klick.
Über die jeweils sinnvollen Distanzen kann man natürlich streiten

Hab den Thread gerade kurz überflogen - sehr interessant.
Als er am laufen war, hatte ich leider einige Zeit kein Internet.

OK, je nach Distanz fällt die Bilanz unterschiedlich aus. Aber leider bringt weder der Thread selbst noch der dort verlinkte FAZ-Artikel einen konkreten Anhaltspunkt, wie man das berechnen kann.

Ich persönlich kann mir aber nicht so recht vorstellen, dass ein Reise mit Flugzeugnutzung nach Skandinavien umweltfreundlicher sein sollte, als eine mit Bahnnutzung.
Daher halte ich das Bahnfahren hier als umweltfreundlicher als das Fliegen.

Ein detaillierte Berechnung ist das natürlich nicht, würde mich tatsächlich interessieren, was dabei rauskommt.
Allerdings wär ich sehr misstrauisch, wenn das von der Flugzeuglobby, der Bahnlobby oder auch der Autolobby finanziert würde...

chris

[Flachlandtiroler]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Wichtig hierbei ist mir auch vor allem der Preis, da ich als Student es nicht so dicke habe.
[...]
Wichtig ist für mich, dass es recht zivilisationsfremd ist und dass ich eine Grenzerfahrung machen kann. ( ohne dabei draufzugehen xD ) Fortbewegung wäre natürlich zu Fuss...

Alpen, v.a. Süd- und Seealpen; Pyrenäen. Genau das Richtige für einen der auszog um das Fürchten zu lernen... am besten etwas von der Ferienzeit abgesetzt (Anfang Juli, September).

Auf der Alpensüdseite verlief meine erste "Trekkingtour" und es war zeimlich spannend und sauanstrengend.

Gruß, Martin

[Hagbard Celine]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Wooow der Thread ist ja am kochen

also ok, mit zivilisationsfremd muss jetzt nicht für mich heißen, dass ich auf 1000km keinen Menschen weit und breit sehe...man kann ja auch andere Wanderer treffen, ist jetzt nicht so, dass ich Menschen hassen würde. Ich fänds nur blöd, wenn dann auf dem Weg irgendwelche Jugendherbergen, kleine Dörfer sind etc.

Zum Thema Deutschland.. das größte Problem ist doch, dass jeder Quadratmeter in Deutschland irgendwem gehört.. und solche wie Wildcampen etc. verboten sind. ( verbessert mich wenn ich falsch liege ) Außerdem will ich nicht sagen: "Ich gehe eine Woche in den Schwarzwald xD "

Also ich habe es mir eigentlich so vorgestellt...
In Punkt A anreisen, sich durch den Wald/Berg/Tal schlagen und irgendwann nach 7-10 tagen an Punkt B herauskommen, mehr will ich ja gar nicht
Wenn ich jetzt jedoch erst nach z.B. Göteborg mit dem Bus 24h lang anreise und nach einer solchen Tour auch wieder abreise, is es schon nich so toll...

Wie macht ihr es denn? Holt ihr euch in einer nahegelegen Stadt ein Zimmer, kauft ein , wandert los, kommt nach 2 wochen wieder, pennt/duscht etc und dann wieder nach Hause?

Zu meinem Wohnort, ich wohne in Aachen ( aber ich will NICHT in die Eifel ^^ ), wobei ich mit einem Freund aus dem Weserbergland starten werde... Wie sieht es denn mit den schon erwähnten Pyrenäen aus (naja ich check da mal das wiki aus )? Wobei ich dabei Angst habe vor Hitze umzukommen, da ich mir Anfang August den Urlaub gönnen will..

Alpen hören sich auch gut an, spezielle Vorschläge?

[bergzwerg61]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

In den Alpen kommt es sicher darauf an, wie hoch hinaus Du willst; je höher, umso kühler .... und natürlich auf Deine Erfahrung im Hochgebirge.
Für den Anfang hat es mir im Rätikon sehr gut gefallen ( sowohl Österreich als auch Schweiz).
Bei diesem Wandertipp
sind auch paar Bilder dabei.
Da kommst Du auf höchstens knapp 3000m, ist also noch nicht zu hoch. Wir haben damals allerdings eine Hüttenwanderung gemacht.

Ansonsten find ich's auch in Tschechien sehr schön, entsprechende Tipps gibts schon einige im Forum.

[rumtreiberin]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Dein Standort ist doch prima - da hast du ein gutes Testgebiet vor der Tür, verkrümel dich einfach mal für ein Wochenende ins deutsch-belgische Grenzgebiet, am besten etwas südlich von Aachen, da haben Eifel und Ardennen so einige Ecken zu bieten die nicht so stark besiedelt sind. Billige und schnelle Anfahrt - für einen kleinen Versuch nicht verkehrt.

Keine Ahnung wie es dir gehen wird - aber ich habe meine allerersten Touren mit Zelt auf Campingplätzen gemacht. Da gabs zum einen die netten Ängste mit denen man als Frau besonders gern von besorgten Eltern konditioniert wird, man könnte ja geklaut werden, im Wald da sind die Räuber..., zum andern war es für die ersten Versuche einfach angenehm zu wissen daß man ein normales Klo, fließendes Wasser und ähnliche Zivilisationserrungenschaften ganz nach Wunsch nutzen konnte.

Meine erste Ausrüstung war so simpel daß damit Wassertransport bzw Gewinnen von Wasser das man bedenkenlos trinken kann nicht leicht gewesen wäre, schon gar nicht für mehrere Tage. Je zivilisationsärmer die gegend desto besser muß die Ausrüstung sein, es macht einfach einen Unterschied ob man im Bedarfsfall abbrechen und in einer Stunde da sein kann wo Zivilisation und Hilfe sind oder ob man irgendwie mit Eigenmitteln mieses Wetter, einen verdorbenen Magen, nassen Schlafsack oder sonstige Widrigkeiten durchstehen muss. Auch den Umgang mit der Ausrüstung sollte man halbwegs getestet und geübt haben bevor man sich an größere Dinge wagt, und dafür oder für eine schnelle Flucht zwischendurch ist die Eifel klasse.

Als ich ans Übernachten im Zelt gewöhnt war, nicht mehr nachts von jedem Wind oder Tierschrei aufgewacht bin, mehr Gefühl für "sichere" und weniger sichere Ecken hatte durch steigende Tourerfahrung, war der Schritt zum Wildzelten, anfangs zu zweit, dann auch auf Solotouren leichter - ich glaube als Sprung ins kalte Wasser Motto erste Tour mit Zelt und gleich solo und wildzelten und ganz weg von der Zivilisation wäre für mich zu viel gewesen, ich hätte wohl schlecht geschlafen und wäre dementsprechend unausgeglichen, unfit und k.o. gewesen.

Auch meine Ausrüstung hat sich mit der Zeit entwickelt, nicht nur daß ich bessere Dinge nach und nach kaufen konnte, auch die Erfahrung hat eine Entwicklung gebracht, z.B. lege ich Wert auf einen gewissen Liegekomfort - einfach weil ich weiß daß ich unausgeschlafen keinen Spaß an der Tour habe und auch unausstehlich für eventuelle Tourpartner bin - auch wenn das gut doppelt so viel Gewicht und Volumen bedeutet wie weniger komfortorientierte Leute hier im Forum für diesen Zweck mitschleppen. Bei anderen käuflichen "Komfortartikeln" habe ich wiederum festgestellt daß ich sie unpraktisch finde oder eine "Primitv-Lösung" wie normale Supermarkt-Plastik-Getränkeflaschen statt Sigg mir reichen. Man lernt einfach mit der Zeit daß man nicht jeden Käse den die Outdoorindustrie so bietet braucht, und man findet auch heraus was einem für das eigene Wohlbefinden wichtig ist. Deshalb war gerade bei den ersten Touren für mich die Zivilisationsnähe nützlich, ich konnte Dinge nachkaufen von denen ich gar nicht geahnt hatte daß man sie braucht, ich habe auf einer Tour sogar ein Paket gepackt und einiges an Zeug das viel zu schwer war nach Hause geschickt - und das sind Dinge die man mit kleinen Touren schnell rausfinden kann und zur Vorbereitung einer größeren Tour auch rausfinden sollte bevor man mit ungeeignetem Zeug Frusterlebnisse hat. Dabei gilt ganz klar: was sich schon für eine Zweitagestour als unpraktikabel, nicht funktionierend oder nervig zeigt, kann auf einer Einwochen- oder noch längeren Tour die ganze Tour versauen, daher würde ich nicht ganz ohne Probetour losziehen - und wenn möglich auch gleich mit deinem gewünschten TOurpartner. Vielleicht fällt dem ja auch noch ein nettes Eckchen im Weserbergland ein wo ihr hin könnt, könnte mir vorstellen daß es im Deister oder Richtung Kaufunger Wald auch nette Ecken gibt die für eine Kurztour reichen.

Mit Wildzelten sollte man zwar besonders in den Gebieten die als Nationalpark Eifel bzw Parc Naturel des Hautes Fagnes (und natürlich auch jeder andere Nationalpark, Naturschutzgebiet) ausgewiesen sind vorsichtig sein - das kann teuren Ärger geben wenn man erwischt wird, aber außerhalb des Nationalparks und wenn man sich vernünftig benimmt gibts durchaus Möglichkeiten. Tips dazu wie man das mit dem Wildzelten macht spuckt die Suche auf das Wort Wildzelten einige aus, sowohl zu "korrektem" Verhalten als auch zu rechtlichen Aspekten und gemachten Erfahrungen.

Meine erste "große" Tour war übrigens eine Radtour in Nordwestfrankreich, die besonders in der ersten Woche durch sehr schlechtes Wetter viele Nerven und Geld für teure Jugendherbergen die gar nicht eingeplant waren aber durch klatschnasse Schlafsäcke nicht mehr zu vermeiden waren gekostet hat. Schön wars trotzdem, aber ich war schon froh über die Zivilisationsnähe und die dadurch möglichen "Notausgänge". Für die späteren Touren habe ich aus dieser Erfahrung deutlich genauer auf das Zelt und dessen Platzangebot sowie auf gute Verpackung besonders für den Schlafsack geachtet.

Mein Fazit: Man muß nicht tausende Kilometer in irgendeine menschenleere Wildnis anreisen, gerade bei wenig Zeit ist das nicht toll, wenn davon die Hälfte für die Anreise draufgeht, und es gibt wirklich nette Ecken mehr oder minder vor der Haustür die mit kleinem Budget und wenig Zeit gut machbar sind. Anregungen gibts fast überall, hier im Forum, in gutsortierten buchläden, quer durchs Internet, in TV-Dokumentationen, den Ausflugstips im Radio, sogar in irgendwelchen Zeitschriften die beim Friseur rumliegen kann man was finden was einen anspricht und wozu man dann recherchiert und eine nette Tour draus bastelt.

Für die Nahbereichstouren per Rad (reines zu Fuß wandern mag ich nicht so) hab ich mir schon manchmal einfach eine gute topografische Karte geschnappt und mir einfach eine Ecke die "grün" aussah, vielleicht noch irgendwo eine Markierung "Naturdenkmal", "Hügelgrab", "Bodendenkmal", oder "Höhenpunkt" rausgefischt und bin einfach losgefahren um zu gucken ob ich das finde und ob es in natura genauso interessant ist wie es auf der Karte vermuten ließ - ist auch eine nette Art seine Umgebung kennenzulernen und gute Übung für die Orientierung mit Karte und Kompaß.

Was die "großen" Touren angeht: Guck mal ins wiki, da gibts Hinweise auf viele große Wanderwege, vielleicht hast du dann auch mehr Ideen, was du auf deiner Tour willst und was nicht. Bei mir waren oft Wünsche und Rahmendaten wie "Ich will Wasser zum zwischendurch mal schwimmen","ich will keine anspruchsvolle Topografie weil mein Tourpartner oder ich selber grad nicht so superfit ist" oder "ich hab für die Anreise ein Budget von maximal soundsoviel Euro" oder "mein Schlafsack macht kälter als plus 5 Grad Nachttemperatur selbst mit Kleidung im Schlafsack nicht mit", "ich spreche dieunddie Sprachen fließend, damit komm ich gut in denundden Ländern zurecht" (spielt bei mir grade für Solotouren eine große Rolle) oft entscheidender für die Auswahl der Zielgebiete als "Ich will in eine geniale menschenarme Gegend" - die findet man fast überall wenn man erst mal die übrigen Rahmendaten hat.

Was anreisetechnisch auch in frage kommt: Zentralmassiv und Cevennen in Frankreich, allerdings sind im August Sommerferien in Frankreich, da wirds sicher nicht einsam sein. Von der Tatsache daß wildzelten in der Hauptreisezeit in West- und Mitteleuropa sicher schwerer praktikabel ist als in Skandinavien, Großbritannien, Irland oder Osteuropa.

Viel Spaß mit der Qual der Wahl!

[motion]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Zum Thema Deutschland.. das größte Problem ist doch, dass jeder Quadratmeter in Deutschland irgendwem gehört.. und solche wie Wildcampen etc. verboten sind. ( verbessert mich wenn ich falsch liege ) Außerdem will ich nicht sagen: "Ich gehe eine Woche in den Schwarzwald xD "

Naja wenn Du Dein Zelt neben nem Haus oder ner Hütte aufstellst, könnte es schon ein Problem geben , aber wenn man abseits zeltet oder biwakiert hab ich noch nie Probleme gehabt. Wir gehen morgen auch wieder auf ne Zelttour ins Allgäu. Solang man nicht 2 Meter hohe Feuer macht und sich ordentlich verhält und alles wieder mitnimmt sollte es passen.

Es gibt soviele schöne verlassene Ecken in den ALpen weitab vom Massentourismus, man muss sie nur suchen.

Komm doch weg von dem Statusdenken auch eine Woche Deutschland oder Umgebung(angrenzende Läner) kann toll sein.

Viel Spaß

Sven

[schoguen]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Was anreisetechnisch auch in frage kommt: Zentralmassiv und Cevennen in Frankreich, allerdings sind im August Sommerferien in Frankreich, da wirds sicher nicht einsam sein. Von der Tatsache daß wildzelten in der Hauptreisezeit in West- und Mitteleuropa sicher schwerer praktikabel ist als in Skandinavien, Großbritannien, Irland oder Osteuropa.

Ich selbst bin viel im Zentralmassiv und den Cevennen unterwegs. Und da gilt dassselbe wie auf den deutschen Wanderwegen Sobald du etwas weiter weg von den Parkplätzen bist bist du alleine (Naja, mit den Kühen, Schafen, und was da sonst noch kreucht und fleucht).

Aber die Franzosen haben irgendeinen geheimen Packt mit dem Mittelmeer und Atlantik geschlossen. Dort treten sich alle gegenseitig auf die Füsse und im Landesinneren ist gähnende Leere.

Ich kann den GR 4 empfehlen. Ein Weg durch die Vulkane im Zentralmassiv bzw. die Rundwegvariante ist auch ganz schön.

Und ich kann noch die Reiseberichte empfehlen. Da sind auch nette Wege drinnen. Einfach durchlesen.

Grüße

Günther

Das Zitat ist von Rumtreiberin. Hmm. Wie kann ich dass denn da oben einfügen?

[Hagbard Celine]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Na gut, dann werde ich mich mal auch in der näheren Umgebung umschauen, vor allem eine solche Wochenendtour scheint ganz nett zu sein...

Noch eine letzte Frage, dieser Fernwanderweg E1, insbesondere der Abschnitt in Dänemark ( irgendwie zieht es mich nach Skandinavien ) ...lohnt es sich dort ne Woche lang aufzuhalten?

naja das wars erstmal von mir, bevor ich losziehe werde ich euch noch richtig löchern mit Fragen
ceeya

[Coenig]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Wenn es Dich in eine gewisse Zivilisationsfremde zieht, dann vergiss Dänemark. Ich empfehle Schweden. Und Schweden ist entgegen jeglicher Gerüchte nicht teuer. Züge sind beispielsweise sogar günstiger als hier. Mit dem Flieger kommt man aber auch günstig hin. Von Düsseldorf-Weeze oder Frankfurt-Hahn zum Beispiel.

Trotzdem ist eine Testtour in Deutschland natürlich nie schlecht. Hab ich aber auch nie gemacht, sondern bin gleich in den hohen Norden rauf gefahren.

Ich würde dir den südlichen Kungsleden oder irgendwas in der Region Storlien/ Funäsdalen als Einstiegsgebiet empfehlen. Da kommt man günstig hin, hat schon abwechslungsreiche Wildnis (Fjell- und Waldgebiete) und trotzdem ist man in der Regel nicht allein. Passt. 7-10 Tage kriegt man dort auch super rum.

Grüße

Christian

[kjoe]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Im Juli und August wird es mit der Einsamkeit überall etwas schwieriger, aber danach bereits Anfang September trifft man selbst auf dem nördlichen Kungsleden, der als recht überlaufen gilt, andere Wanderer meist nur in den Hütten. Im Sommer bietet sich auch Schottland oder Irland an, allerdings ist das wie die skandinavischen Länder auch nicht billig und irgendwann sind auch dort immer Dörfer. Persönlich finde ich ein paar (keine Massen) andere Wanderer und ein wenig Infrastruktur, was die An-Abreise sowie die Nahrungsbeschaffung erleichert, nicht schlecht. Ein paar bekannte Wanderstrecken habe ich unter http://home.freiepresse.de/uwdel/Trails.html gesammelt, mit weiteren Infos zu einigen Trails.
Ich würde einfach das machen, wo Du mit einem Billigflieger gut hinkommst und was Dich am meisten interessieren würde, die wollmilchlegende Eiersau findet man eh nirgends!

Regelungen in Deutschland zu Wildcampen ist Ländersache und meine ich auch unterschiedlich geregelt. Es gibt eine veröffentlichte Entscheidung eines Amtsgerichts zu wildcampen auf Sylt aus dem Jahre 2002, der wurde zu einem Bußgeld von 35 Euro verurteilt (wildcampen ist juristisch keine Straftat sondern allenfalls eine Ordnungswidrigkeit wie falsch parken).

[Monika]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Na gut, dann werde ich mich mal auch in der näheren Umgebung umschauen, vor allem eine solche Wochenendtour scheint ganz nett zu sein...

Noch eine letzte Frage, dieser Fernwanderweg E1, insbesondere der Abschnitt in Dänemark ( irgendwie zieht es mich nach Skandinavien ) ...lohnt es sich dort ne Woche lang aufzuhalten?

Zum E1 ab Dänemark gibt es eine gute webseite: http://www.gut-zu-fuss.de/

Allerdings wäre mir das Gelände in Dänemark zu flach und gerade in der gegend um Flensburg (ich bin da mal mit dem Rad langefahren) war es nicht wirklich einsamer als so manche Gegend in Deutschland.


Den Tipp einfach mal in Deutschland loszuziehen hat den Charm, dass man kaum Anreisekosten hat (Wochenendticket/Länderticket) und dass man schnell am Start/zu Hause ist.

Gerade im Schwarzwald gibt es z.B. den Querweg, Westweg, den "neuen" Schluchtenstieg etc.
Wenn man Topografische Wanderkarten hat, kann man sicherlich den einen oder anderen Ort zusätzlich umgehen - andererseits ist die Zivilisationsnähe auch gut geeignet um gg. Nahrungsmittel nachzukaufen.
In jedem Wald in Deutschland gibt es sogenannte Schutzhütten. In diesen kann man normalerweise problemlos mit Schlafsack und Isomatte übernachten, wenn diese nicht gerade in einem Kern-Nationalpark sind.
Wenn man dann NICHT den Müll liegenlässt, Lärm und eventuell ein Feuer macht, hat man eigentlich keine Probleme mit dem Förster.
Allerdings sind die ersten Nächte im Zelt schon sehr gewöhnungsbedürftig, so dass man vor der "grossen" Tour auf jeden Fall mal ein kleine Wochenendtour mit 1-2 Übernachtungen zu Hause machen sollte.

Monika

[Jastro]

AW: Ein paar Reisetipps für die erste Tour

Hi,

also ich hab meine ersten Touren vor 5 Jahren in Dänemark gestartet.
Ich war damals Azubi und hatte demnach nicht viel auf der hohen Kante.

Gut,.. relativ untrainiert und blauäugig war ich. Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Also hab ich mich damals mit einem Kollegen zusammen gesetzt und hab einfach mal drauf los geplant.

Rausgekommen sind 1100km per Rad von Flensburg nach Kopenhagen und dann runter bis Gedser.

Ursprünglich waren für die Tour jeweils 250 Euro geplant. Ich hatte aber lieber 350 mitgenommen was nachher auch gut so war. (Mein Kollege hatte in Dänemark Liquidationsschwierigkeiten und konnte kein Geld abheben )

Nunja,.. wir sind also mit dem Wochenendticket der Bahn von Paderborn nach Flensburg gefahren (Einige Bahnen sind schlimm zum einsteigen mit dem Rad. Genauso Bahnhöfe mit Treppen ohne Gepäckband). Unterwegs haben wir noch jemanden mit auf das Wochenendticket mitgenommen (hat uns zusätzlich 10 Euro gebracht).

Ab Flensburg ging es mit dem Rad los bis Kölding, dann über die 1. Insel auf die 2. Richtung Kopenhagen. In Kopenhagen haben wir uns dann das Tivoli angetan (war interessant aber nicht bahnbrechend), sowie wildlife pur auf einem Kopenhagener Campingplatz erfahren. (Waschbären zerbeissen Zeltschnüre für ihr Leben gern, wenn man sie wegscheucht [Er wollte meinen Käse])

Nunja,... ohne jetzt die komplette Tour zu beschreiben war sie alles in allem für uns Anfänger absolut schön und auf jeden Fall schaffbar.

Gekocht wurde auf dem Gaskocher, sowie nach allemansrät gezeltet. Lebensmittel gabs ausm ALDI oder von den Ständen an der Straße.

Alles in allem ein super Urlaub. Zeitansatz waren 2 Wochen.. davon sind wir aber nur 7 Tage auf dem Rad gewesen,.. den Rest hatten wir Meer und Freiheit zum geniessen.

Hoffe hier gabs einige Anregungen, Zusammenfassung:

- Dänemark von A-Z
- Tour für 2 Wochen (gemütlich) per Rad !!
- Geld, ca. 350-400 Euro (geht sicherlich auch NOCH günstiger)
- Anreise und Abreise per Bahn

Wochenendticket, 32Euro + 7 Euro Rad p.P.

2 mal benötigt (Hin/Zurück)

Anreise bis Flensburg, Abreise ab Rostock

-Überfahrt von Gedser nach Rostock per Fähre (relativ günstig!, ca.20Euro)
- Verpflegung vom Markt, oder ALDI
(mitgenommen von zu Hause nur 2 Tütensuppen und Corned Beef)

Soweit,.. wenn wer genauere Infos braucht kann diese per PN bekommen.

Lieben Gruß,
Jan